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Alte Kaserne wird abgerissen

Derzeit laufen noch Voruntersuchungen der Ruine. Es ist das einzige Haus, das keine Nachnutzung bekommt.

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© Jens Hoyer

Von Jens Hoyer

Döbeln. Seit sich die Bundeswehr vor 25 Jahren von ihrem Standort Döbeln verabschiedet hat, stand er leer, der große Kasernenbau. Jetzt soll er weg. Voraussichtlich im Februar werden die Abrissarbeiten beginnen, bestätigte Stephan Gößl, Sprecher des Sächsischen Finanzministeriums.

Der Freistaat schafft Raum für die Ansiedlung des Sächsischen Rechnungshofs aus dem Gelände. Um das Haus war ein respektabler Wald herangewachsen, der jetzt schon zum Teil gelichtet wurde. Entlang der Fassade wurde eine Schneise freigesägt und freigeschoben. Der Streifen sei angelegt worden, um dort Platz für die Begutachtung der Fassade mit einem Gerüst oder Hubsteiger zu schaffen, so Gößl. Vor dem Abriss ist eine naturschutzfachliche Begutachtung notwendig, um zu klären, ob möglicherweise geschützte Tierarten im Gebäude hausen und umgesiedelt werden müssen. Im Januar seien dann Baumfällarbeiten auf dem Gelände geplant. Ab etwa Mitte Februar werde ein Fachunternehmen mit dem Abriss beginnen, so Gößl.

Viel weniger konkret sind die Pläne bisher zum Umbau des anderen Kasernengebäudes zum neuen Sitz des Rechnungshofs. Derzeit ist dort noch das Grundbuchamt untergebracht, das aber nach Fertigstellung des Neubaus am Amtsgericht im Frühjahr ausziehen wird. Das gesamte Kasernengebäude soll für die rund 160 Mitarbeiter des Rechnungshofs umgebaut werden. Außerdem ist ein eingeschossiger Anbau in Richtung Hof vorgesehen. Die Planungen für das Bauvorhaben sind aber noch nicht abgeschlossen und bestätigt, sagte Gößl. Deshalb können auch noch keine Aussagen zum Baubeginn und Ablauf gemacht werden.

Ein Termin steht zumindest schon mal: 2020 soll der Rechnungshof nach Döbeln umziehen. Für Abriss und Umbau rechnet der Freistaat mit Kosten in Höhe von 17,5 Millionen Euro. Bis dahin arbeitet das unabhängige Kontrollorgan in einem Behördenzentrum in Leipzig-Paunsdorf.

Die alten Kasernengebäude wurden vor etwa 130 Jahren errichtet. Es ist der erste Abriss auf dem Kasernengelände – bis dahin konnten alle Häuser als Asylbewerberheim, durch die Heimerer-Schule und das Berufliche Schulzentrum und staatliche Behörden weitergenutzt werden. Auf der Abrissfläche sollen unter anderem Parkplätze für die Mitarbeiter des Rechnungshofs eingerichtet werden.