Merken

Im Bummeltempo nach Dresden

Der Freistaat lässt die A 4 zwischen Ottendorf und der Landeshauptstadt sanieren. Bereits ab Montag droht deshalb Stau.

Teilen
Folgen
© Thorsten Eckert

Von Sebastian Kositz

Stoßstange an Stoßstange quälten sich im Sommer vor zwei Jahren die Autos durch die engen Baustellenspuren auf der A 4. Wochenlang sorgte die Großbaustelle zwischen dem Dresdner Flughafen und der Anschlussstelle Ottendorf-Okrilla allen voran bei den Pendlern für reichlich Frust. Jetzt werden Tausende Autofahrer in diesem Bereich wieder auf eine harte Geduldsprobe gestellt. Nachdem der Freistaat vor zwei Jahren auf dem knapp zehn Kilometer langen Abschnitt die beiden Spuren in Richtung Bautzen hatte sanieren lassen, sind dort jetzt die Fahrbahnen in Richtung Landeshauptstadt an der Reihe.

Bereits ab Montag werden Arbeiter die ersten Warnbarken auf den Asphalt schieben. Wie das für die Autobahn zuständige Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) mitteilt, sollen die Baustellen-Fahrspuren bis Mitte Mai komplett eingerichtet sein. „In dieser Zeit müssen Autofahrer mit Staus rechnen“, kündigt Lasuv-Sprecher Peter Welp an. Läuft alles nach Plan, könnten anschließend die Baumaschinen anrücken und den verschlissenen Asphalt sowie darunter liegende Schichten herausreißen. Bis Juli wird schließlich die neue Fahrbahndecke aufgetragen.

Autofahrer müssen mehr Zeit einplanen

Damit die Fahrzeuge später über den neuen Asphalt rollen können, müssen sich Autofahrer zunächst aber wieder in Geduld üben. In den Baustellenspuren gilt das übliche Tempolimit von 80 Stundenkilometer, stellenweise könnte der Verkehr sogar auf bis zu 60 Sachen gedrosselt werden. Autofahrer müssen deshalb mehr Zeit einplanen. Zugleich könnte es gerade nach Unfällen – ähnlich wie vor zwei Jahren – wieder lange Staus geben. Nach Zusammenstößen waren dahinter folgende Autofahrer in den separat geführten Spuren mitunter über Stunden regelrecht gefangen. Im August 2013 hatten deshalb sogar einige im Stau feststeckende Fahrer auf der A 4 zwischen Dresden-Nord und Ottendorf-Okrilla gänzlich die Nerven verloren und kurzerhand die Leitplanken zur Begrenzung der Fahrspur abmontiert, um wenden zu können. Ein waghalsiges Manöver, das glücklicherweise ohne ernste Folgen geblieben war.

Im Sommer wird zwischen Pulsnitz und Ohorn gebaut

Neben der Sanierung des Abschnitts zwischen Ottendorf-Okrilla und Dresden will der Freistaat zwischen Juni und Juli auch den Bereich zwischen Pulsnitz und Ohorn anpacken. Auf einer Gesamtlänge von knapp sechs Kilometern sollen dort die beiden Fahrspuren in Richtung Görlitz ebenfalls erneuert werden. Zudem plant das Straßenbauamt die Sanierung von verschiedenen Anschlussstellen. Im Zuge der Erneuerung der Fahrbahnen zwischen Ottendorf und Dresden nehmen sich die Bauleute Anfang Juni auch die Auf- und Abfahrten in Hermsdorf vor. Dazu muss die Anschlussstelle für zehn Tage komplett gesperrt werden, die Fahrzeuge werden über die Zu- und Abfahrt Ottendorf-Okrilla umgeleitet. Darüber hinaus ist auch die Erneuerung der Anschlussstellen in Burkau, Uhyst und Salzenforst vorgesehen. Wann genau das passieren wird, ist aber noch unklar. Nach Worten von Lasuv-Sprecher Peter Welp ist dafür der Zeitraum zwischen Anfang August und Mitte Oktober vorgesehen. Auch dort müssen Autofahrer mit vorübergehenden Sperrungen rechnen. Die Umleitungen erfolgen jeweils über die benachbarten Anschlussstellen.

Sanierung kostet etwa sieben Millionen Euro

Allein die Sanierung der beiden Abschnitte zwischen Ottendorf-Okrilla und dem Dreieck Dresden-Nord sowie zwischen Pulsnitz und Ohorn kostet etwa sieben Millionen Euro. Die Arbeiten sind Teil des großangelegten Sanierungsprogramms für die A 4, das der Freistaat seit 2013 vorantreibt. Nachdem das Landeamt für Straßenbau und Verkehr vor zwei Jahren in einem Aufwasch und größtenteils zeitgleich fünf Abschnitte zwischen Dresden und Görlitz mit einer Gesamtlänge von 40 Kilometern hatte erneuern lassen, folgten im vergangenen Sommer weitere Teile zwischen Burkau und Ohorn sowie bei Görlitz. Insgesamt flossen seit 2013 so schon mehr als 20 Millionen Euro in die Sanierung der wichtigen Verkehrsachse zwischen Dresden und der Grenze zu Polen.