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Im Ami-Schlitten durch Langebrück

Die Sundaycruiser Dresden haben zur Saisoneröffnung am Sonnabend das Bürgerhaus gemietet. Jeder kann mitfeiern.

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© privat

Von Thomas Drendel

Langebrück. Oliver Krug kann sich nichts Schöneres vorstellen, als an einem Sonntagnachmittag in seinen Chrysler Imperial zu steigen, das Seitenfenster herunterzukurbeln und dann mit dem Blubbern des V8-Motors im Ohr durch die Landschaft zu rollen. „Das ist wie meditieren. Da geht nichts drüber “, sagt er. So um das Jahr 2000 muss er sich mit dem US-Car-Virus infiziert haben.

2005 hat sich der Langebrücker dann den Imperial, Baujahr 1969, zugelegt. „Den habe ich mir in Holland gekauft. Er war zwar fahrbereit, brauchte aber dringend eine Generalüberholung, überall Roststellen. Heute ist er tiptop in Ordnung.“ Das Auto hat alles, was ein richtiger Ami-Schlitten braucht: sechs Meter Länge, einen Motor mit sieben Liter Hubraum, 350 PS. „Der schluckt zwar 20 Liter auf einhundert Kilometer, aber den nehme ich ja nicht, um zur Arbeit oder zum Einkaufen zu fahren“, sagt der Langebrücker. Die Beschleunigung aus dem Stand ist enorm. Zum Rasen allerdings ist der Wagen nicht gemacht. „Dafür sind Bremsen oder Kühlung nicht vorgesehen. In den USA liegt die Höchstgeschwindigkeit unter Tempo 120, entsprechend ist die Technik ausgelegt. Cruisen, also das gemächliche Fahren, ist das Betätigungsfeld der US-Oldtimer.“ Mit etwas Geschick und den richtigen Ersatzteilen lassen sich die Ami-Oldtimer problemlos selbst reparieren. „Sie haben noch Elektrik und keine Elektronik unter der Motorhaube. Wenn der Wagen nicht fährt, dann kann es nur die Zündung sein.“ Mit fünf, sechs Freunden hat Oliver Krug anfangs gefachsimpelt und Touren unternommen. Irgendwann reichte das nicht mehr, der Kreis sollte größer werden. „Wir hatten die Idee, einen Stammtisch ins Leben zu rufen und haben auf Messen oder in Foren dafür geworben. Wir wollten uns einfach mit anderen US-Car Fahrern austauschen und ihnen ebenfalls eine Anlaufstelle geben.“

Treffpunkt für Freunde

Der Treffpunkt war vorhanden, denn Oliver Krug ist Inhaber einer Gaststätte, ihm gehört das Lokal „Zur Post“ in Langebrück. Bei dem Stammtisch machen mittlerweile an die 70 Leute mit. Sie kommen aus Dresden und Langebrück, aber auch aus Bischofswerda und Meißen. Sie treffen sich jeden ersten Freitag in dem Gasthaus an der Dresdner Straße in Langebrück. „Da sind ganze Familien dabei, nicht jeder hat ein US-Car. Das ist einfach eine ganz lockere Runde.“ Einen Namen haben sie auch, sie nennen sich die Sundaycruiser Dresden und haben auch eine eigene Homepage. Da Freunde auch gemeinsam feiern, haben sie für Sonnabend das Bürgerhaus in Langebrück gemietet. Ab 18 Uhr laden sie zum großen Saisonstart ein. „Wir wollen quatschen, gemeinsam etwas trinken und tanzen. Ganz wichtig: zu dem Treffen kann jedermann kommen, egal ob er einen Oldtimer in der Garage stehen hat oder nicht.“ Die Autos werden an dem Abend nur am Rande vorkommen, „einige parken sicher vor dem Bürgerhaus“, sagt Oliver Krug. Im Mittelpunkt steht die Musik. Auf der Bühne stehen die Hawaii Toasters aus Dresden. Sie spielen flotten Rock’n Roll. Da dürfte kein Tanzbein lange stillstehen. Außerdem gibt es einen Stand, an dem Rock’n Roll-Kleidung gekauft werden kann. „Übrigens können sich ich Veranstalter von US Car Treffen melden, um Werbung für ihr Event in 2016 zu machen.“

Eine Tombola wird ebenfalls aufgebaut. „Mit ihr verbinden wir ein ganz besonderes Anliegen. Der gesamte Erlös wird in unsere Aktion Cars for Kids gesteckt. Dabei handelt es sich um eine Ausfahrt für bedürftige Kinder, die wir für Ende Mai geplant haben“, sagt Oliver Krug. Der Lospreis beträgt zwei Euro, zu gewinnen gibt es nach seinen Worten attraktive Preise. Der Eintritt am Sonnabend kostet im Vorverkauf acht Euro, an der Abendkasse werden zehn Euro verlangt.

Saisoneröffnung der Sundaycruiser Dresden, am Sonnabend 9. April, 18 Uhr Bürgerhaus Langebrück.