Merken

Illegales Partycamp aufgelöst

Am Häslicher Steinbruch Luise campten seit Donnerstag Hunderte Leute und zerstörten ein Getreidefeld der Lausitzer Hügelland Agrar AG.

Teilen
Folgen
© ZB

Es gab schon ruhigere Montagmorgen in der Gemeindeverwaltung Haselbachtal. Und so etwas hatte Bürgermeisterin Margit Boden noch nie gesehen: Sie musste mit ihren Gemeindearbeitern ausrücken und einen illegalen Campingplatz am Steinbruch Luise auflösen. Man bat später sogar Kamenzer Polizeikräfte um Hilfe. Was war passiert? „Bereits ab Donnerstag beobachteten Anwohner einen massenhaften Strom an jungen Leuten, die vom Gersdorfer Bahnhof aus durchs Dorf pilgerten“, so Bürgermeisterin Margit Boden. Viele wunderte das schon, zumal keine Veranstaltung fürs Wochenende angemeldet war. „Es erklang zwar lautere Musik von der Luise her, aber das hat wahrscheinlich keinen weiter gestört“, mutmaßt sie.

Erst am Sonntagmorgen entdeckten Gemeindemitarbeiter größere Müllablagerungen, zum Beispiel an Bushaltestellen. Und schauten daraufhin am Steinbruch nach. Das Foto, das sie wenig später ihrer Chefin schickten, versprach nichts Gutes: Noch immer campten über einhundert junge Leute rund um den Steinbruch herum. Es müssen mindestens doppelt so viele da gewesen sein. Man hatte es sich auf einem Getreidefeld der Lausitzer Hügelland Agrar AG bequem gemacht. Selbiges ist nun völlig unbrauchbar.

„Wir mussten die Leute erst einmal wecken. Einige fragten uns, was wir an einem Sonntagmorgen so früh von ihnen wöllten“, schmunzelt sie ein bisschen, denn mittlerweile war schließlich Montag. „Die Einladung muss übers Internet erfolgt sein. Zwei junge Männer aus der Region hatten zur Party geladen. Die wenigstens kannten sich allerdings, betonten aber, dass sie sich alle liebhätten“, so Margit Boden, nachdem sie die Sachlage wieder etwas lockerer betrachten konnte. „Immerhin kann hier ja auch viel passieren. Erst letztes Jahr war ein junges Mädchen während einer Party in den Steinbruch gestürzt und musste gerettet werden“, so Boden.

Die herzugerufene Polizei überwachte jedenfalls bis Montagmittag die Säuberungsmaßnahmen der Camper. Den Verantwortlichen steht nun eine Klage der Lausitzer Hügelland Agrar AG ins Haus. (if)