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Hut ab Kreischa

Eine Ausstellung über die ehemalige Hutproduktion im Ort lädt zu einem Spaziergang durch die Geschichte ein.

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Von Sebastian Martin

Ein Spaziergang durch Kreischa lohnt sich jetzt noch mehr: Seit gestern werden an 20 Stationen im Ortszentrum interessante Geschichten rund um die ehemalige Hutproduktion im Dorf erzählt sowie etwa 30 historische Exponate gezeigt. Dafür stellen 20 lokale Gewerbetreibende bis Mitte Mai ihre Schaufenster zur Verfügung.

In einem der Schaufenster ist zum Beispiel die Herstellung eines Strohhutes zu sehen. In einem anderen läuft ein Film von Anfang der 1930er-Jahre, der die Produktion in einer der ehemals fünf Hutfabriken in Kreischa dokumentiert. Initiiert wurde die Ausstellung vom Heimat- und Fremdenverkehrsverein Kreischa. Er hat in den vergangenen Monaten zahlreiche Exponate gesammelt, die nun öffentlich gezeigt werden. Die Dokumentation stamme im Wesentlichen von Thomas Werner, dessen Firma auf dem Gelände einer ehemaligen Hutfabrik steht, sagt Mitorganisatorin Evelyn Gaszner. Sie empfiehlt, den persönlichen Hutspaziergang am Haußmannsplatz zu starten, wo eine Orientierungstafel steht. Kreischa blickt auf eine 500-jährige Tradition in der Hutherstellung zurück. Ende des 19. Jahrhunderts entstanden fünf Fabriken, in denen um 1900 insgesamt bis zu 2000 Arbeiter beschäftigt waren. 1990 wurde die industrielle Hutproduktion in Kreischa eingestellt.