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Hunderte Besucher bei Saugartenfest

Axtwerfen, Schausägen und vieles mehr wurde den Gästen in Langebrück geboten. Eine Tour mit dem Forstdirektor war besonders gefragt.

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© Bernd Goldammer

Von Bernd Goldammer

Langebrück. Schon die Dresdner Romantiker holten sich rund um den Langebrücker Saugarten Inspirationen zum Malen. Romantisch ist das Areal bis heute geblieben. Am Sonnabend wurde hier das nunmehr 15. Saugartenfest gefeiert. Schon um 10 Uhr morgens bliesen die Jagdhornbläser zur fröhlichen Eröffnung und Forstdirektor Heiko Müller begrüßte die Gäste.

Vor den Mauern des historischen Saugartens schnurrten bald darauf die Motorsägen. Auch der Radeberger Holzgestalter Dirk Hantschmann war dabei. Der Duft von frisch gesägtem Holz lag in der Luft. Wenig später wurde es märchenhaft. Im Langebrücker Forst zeigte die Puppenspielerin Karla Wintermann ihr Märchen vom Däumelinchen. Ein kleines Mädchen, nur so groß wie ein Daumen, entdeckt auf ihrer fantastischen Reise die Welt. Das war nach dem Geschmack der Kinder. Für sie gab es überhaupt viele Gelegenheiten, einen unvergesslichen Tag zu verleben: Basteln mit Holz, sicher auf große Bäume klettern, Filzen mit Julia Antretter. Hier stand das Naturprodukt Wolle im Mittelpunkt. Dass Kinder von heute damit zu begeistern sind, war immer wieder deutlich zu sehen.

Die Wanderung mit Forstdirektor Heiko Müller ist traditionell ein weiterer Höhepunkt des Saugartenfestes. Wann hat man schon mal Gelegenheit, die Heide mit sachkundigem Forstpersonal zu durchqueren. Im Saugarten fand derweil das traditionelle Axtwerfen statt. An anderer Stelle trafen sich Bogenschützen vor ihren Schießscheiben. Ein bisschen „Robin Hood Atmosphäre“ war also auch im Spiel.

Für den Langebrücker Imker Siegfried Johne stand die diesjährige Honigernte im Vordergrund. Seine Bienen waren fleißig. Langebrück ist der wichtigste Imkerverein der Region. Hier geht es nicht nur um Honiggewinnung. Dieser Verein artikuliert sich auch, wenn Probleme zur öffentlichen Diskussion anstehen. Kompetenz und Engagement machen die Imker der Region zu geschätzten Ansprechpartnern. Das zeigte sich am Sonnabend ziemlich deutlich. Die Menschen wollen immer besser wissen, wie der Honig im Dresdner Land gewonnen wird, den sie so gerne genießen.

Toll dekoriert

Die Dresdner Heide ist auch ein beliebter Ort für Pilzsammler. Doch längst nicht alle wissen über die unterschiedlichen Pilz-arten Bescheid. „Pilzkunde muss endlich wieder zur Allgemeinbildung gehören“, war von Dr. Steffen Schulze zu hören. Gemeinsam mit Pilzberater Eckhart Klett betreute er am Sonnabend einen großartig dekorierten Stand. Den Aufwand, den die beiden Pilzfreunde betreiben, hat gute Gründe. Die Pilze des Waldes schmecken sicher fantastisch. Doch immer wieder geraten Giftpilze in die leckeren Mahlzeiten, weil sie Speisepilzen zum Verwechseln ähnlich sind. Die Folgen können dramatisch sein. Pilzberater Eckhart Klett ist am Sonnabend ein gefragter Gesprächspartner gewesen. Für interessierte Kreise gibt er übrigens auch gern öffentliche Vorträge zu diesem Thema.

Für Freunde der sächsischen Gaudimusik war die „Tam Tam Companie“ in den Saugarten eingeladen. Das Trio wusste zu überzeugen. Frank Deutscher spielte Bandoneon und Mundharmonika, Marc Hartmann bediente Helicon, Pauke und Tenorhorn und Michael Lindner war für die Gitarrenklänge zuständig. Hunderte Besucher erlebten einen romantischen Tag im Saugarten.