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Hund überlebt 50-Meter-Sturz

Die Feuerwehr rettet den Vierbeiner. Das Tier wurde bei dem Unglück nur leicht verletzt.

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© Tino Plunert

Von Sebastian Martin

Dresden/Freital. Es waren dramatische Stunden für Gisela Braun. Die Hundebesitzerin aus Dresden war am Sonntag mit ihrer Bea am Hohen Stein oberhalb des Plauenschen Grundes spazieren, als ihre Vierbeinerin der Rasse Francais Tricolore plötzlich verschwand. Bea war abgestürzt. Etwa 50 Meter geht es am Hohen Stein hinab in den Plauenschen Grund. Die Hündin hatte den Halt verloren und war den Abhang hinuntergefallen. Auf Rufe reagierte sie nicht, Gisela Braun machte sich große Sorgen um Bea. Eigentlich sei sie sehr diszipliniert, doch vermutlich habe Bea eine Spur verfolgt, sagte die 71-Jährige.

Die Vierbeinerin trägt ein Halsband, das via GPS-Signal ihren Standort meldet. So konnte Bea am Sonntagabend ausfindig gemacht werden. Nachdem Helfer drei Stunden lang vergeblich nach ihr gesucht hatten, gelang es am Abend schließlich doch noch, Bea zu retten. „Freunde hatten mit einem Scheinwerfer gesucht, als sie den Kopf hob und entdeckt wurde“, sagte Gisela Braun. An einem Baum lag die Hundedame, eingekauert im Schnee. Die alarmierte Feuerwehr rückte an, um das Tier aus dem schwer zugänglichen Gelände am Ufer der Weißeritz zu holen. Mit Wathosen stiefelten die Kameraden durch die eiskalte Weißeritz. Da sich die Hündin nicht in der von einer Drehleiter baumelnden Schleifgurttrage fixieren ließ, kam sie in ein Rettungstuch. Anschließend wurde sie durchs Wasser getragen, über eine vier Meter hohe Mauer gehoben und dem Frauchen übergeben.

Die Feuerwehr geht davon aus, dass sie Glück im Unglück hatte und bei ihrem Sturz von einem Strauch abgefangen wurde. Ein Tierarzt stellte fest, dass sich die Hündin nicht ernsthaft verletzt hatte. Bis auf eine Fleischwunde am rechten Vorderlauf fand er keine Blessuren. „Bea hat die Nacht ruhig geschlafen“, sagte Gisela Braun. Am Montag wollte sie mit ihrer Hündin aber trotzdem noch einmal zum Tierarzt gehen.

Unterdessen könnte der Feuerwehreinsatz für die Tierhalterin teuer werden. Zwölf Kameraden und mehrere Fahrzeuge waren im Einsatz, um die Hündin zu finden und aus dem Plauenschen Grund zu retten. „Wir prüfen eine Kostenpflicht“, sagte ein Feuerwehrsprecher. Gisela Braun sieht dies gelassen. Für sie zählt, dass ihre Bea den Sturz überlebt hat und dass es ihr gut geht. „Es war wie ein verloren gegangenes Kind“, sagte sie am Montag.