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Hotel könnte niedriger werden

Die Gesellschaft historischer Neumarkt schlägt einen Teilabriss und Anbau daneben vor.

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© Steffen Füssel

Nach dem Urteil des Verwaltungsgerichts Dresden gegen den Abriss des Hotels am Terrassenufer fordern FDP und Grüne, das Areal zu entwickeln. Die Hotelbetreiber Ernst und Max Trapp sehen einen Anbau vor und wollen dem Hochhaus eine moderne Fassade nach den Plänen des Dresdner Architekturbüros Rodecan geben. Davor warnt Torsten Kulke von der Gesellschaft historischer Neumarkt Dresden. Er fordert, die Stadt dürfe auf keinen Fall den Umbauplänen zustimmen. Kulke spitzt die Diskussion zu: Das Hotel sollte samt der Fassade in seiner bisherigen Form erhalten bleiben. „Falls der Bau als wirklich so wertvoll eingestuft wird, so darf er auch nicht weiter verändert werden. Bestenfalls sollten Instandhaltungsarbeiten durchgeführt werden dürfen“, sagt er. Das sehen die Linken ähnlich: „Das Hotel hat wegen seiner Gestaltung und seiner Bauweise inzwischen selbst Denkmalwert. Ein Abriss ist keinesfalls gerechtfertigt. Dresden muss sein Verhältnis zur Architektur der Moderne, auch zur DDR-Moderne, überdenken“, sagt Linken-Stadtrat Tilo Wirtz.

Kulke wirbt aber für eine andere Idee: „Das Hotel soll um drei bis vier Geschosse zurückgebaut werden. Als Ausgleich könnten die Investoren eine Fläche für einen Anbau erhalten.“ In diesem Falle sei auch eine moderne, aber dezente Fassade vorstellbar. Hotelbetreiber Trapp war am Freitag für eine Stellungsnahme nicht zu erreichen. Übrigens war das Rathaus schon einmal weiter. Einst gab es zwei Hochhäuser. Weil sie von der rechten Elbseite aus den Blick auf die Stadt beeinträchtigten, wurde 2005 das Nachbarhaus Terrassenufer 14 abgerissen. Das hatte Ingolf Roßberg, damals Oberbürgermeister und Woba-Aufsichtsrat, durchgesetzt. Parallel hatte er, wie er sagt, mit Max Trapp vereinbart, dass dieser das Hotel um fünf Etagen reduziert und dafür auf dem Nachbargrundstück einen Anbau realisiert. (SZ/kle)