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Hortkinder fühlen sich wohl

Was sich aus der Not heraus entwickelte, ist eine gute Sache. Auch andere Projekte gehen nach der Eingemeindung voran.

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© André Braun

Von Sylvia Jentzsch

Döbeln. Der Hort in der Mochauer Grundschule wird gut angenommen. Den Kindern stehen zwei Räume, die die Stadt saniert und eingerichtet hat, zur Verfügung. Außerdem wurden zusätzliche Spielgeräte auf dem Gelände der Schule aufgebaut. Die Stadt Döbeln ist seit dem Umzug in die Schule Träger der Einrichtung mit einer Kapazität von 36 Kindern. Die Erzieherinnen wurden ebenfalls übernommen.

„Es ist eine gute Sache, dass der Hort jetzt in der Schule ist. Er wird so gut besucht, dass nur Kinder aus Mochau und Umgebung aufgenommen werden können“, sagte Ortsvorsteher Ralph Zschörper. Dabei war der Umzug vor knapp einem Jahr nicht geplant. Bei einer Brandverhütungsschau Anfang März 2017 wurden in der Kita „Villa Regenbogen“, in dem sich auch der Hort befand, erhebliche Mängel beim Brandschutz festgestellt (DA berichtete). Damit der Betrieb weitergehen konnte, mussten in kürzester Zeit verschiedene Änderungen vorgenommen werden. Die wichtigste: Der Hort zog in die Schule. „Nach einigen Sofortmaßnahmen in der Villa Regenbogen ist eine weitere Sanierung geplant. Dafür hat die Stadt bereits Fördergeld beantragt“, teilte Stadtsprecher Thomas Mettcher auf Anfrage des DA mit.

„Es ist schön, dass es in der ehemaligen Gemeinde Mochau vier Kindergärten, drei in freier Trägerschaft und einen privaten gibt. Alle werden gebraucht“, so Zschörper.

Für junge Familien eine Alternative

Zwar könne er noch nicht mit Zahlen aufwarten, aber er habe bemerkt, dass viele junge Leute in den Ortsteilen Häuser bauen, beziehungsweise Objekte nicht lange leer stehen. Ein besonders positives Beispiel sei Großsteinbach. Doch es bewege sich überall etwas, so Zschörper. Für die Familien mit Kindern sei es schön, wenn Kita-Plätze zur Verfügung stehen. Noch schöner wäre es, wenn die Grundschule im Dorf bleiben könnte. Da sind sich die Ortschaftsräte einig und wollen sich dafür einsetzen.

Auch am Gebäude der Schule habe sich, seit Mochau zu Döbeln gehört, einiges getan. So wurden neue Fenster und Türen eingebaut und die Brandschutzauflagen erfüllt.

Um als Ortschaft für Familien attraktiv zu sein, werden auch Spielplätze benötigt. Im vergangenen Jahr hat der Ortschaftsrat aus seinem finanziellen Budget, das er von der Stadt zur Verfügung gestellt bekommt, unter anderem Spielgeräte gekauft und den Spielplatz in Beicha neu gestaltet (DA berichtete). Auch die anderen Spielplätze sind ordentlich ausgestattet, so Zschörper.

Vom Geld, das dem Ortschaftsrat zur Verfügung steht, werden auch die Vereine unterstützt. Und da gibt es einige in der ehemaligen Gemeinde Mochau. In diesem Jahr feiert der mitgliedstärkste Sportverein Lüttewitz sein 40-jähriges Bestehen. „Ich bin froh, dass der Sportkomplex jetzt wieder einen Pächter hat“, sagte Zschörper. Das Dorfleben habe sich seit der Eingemeindung nach Döbeln nicht verändert. Die Vereine seien weiterhin sehr aktiv, nur das einige von ihnen Nachwuchssorgen haben, so Zschöper. Es gebe viele junge Leute, die die Angebote gern wahrnehmen, aber selbst keine Verantwortung übernehmen wollen.

Ein Ortsteil, auf den das nicht zutrifft, ist Choren. Zschörper nennt die Zusammenarbeit von Angler- und Förderverein sowie der Ortsfeuerwehr und einer Jugendgruppe beispielgebend. Aber auch, was in Mochau, Beicha, Petersberg, Simselwitz und anderen kleinen Orten auf die Beine gestellt werde, könne sich sehen lassen.

Den Vereinen und Bürgern stehen weiterhin das Haus der Sachsenjugend und das Kulturhaus in Choren zur Verfügung. Um hier die Akustik zu verbessern, schaffte der Ortschaftsrat Gardinen an.

„Aktiv sind die Ortsfeuerwehren und das nicht nur vor Ort. Sie fühlen sich auch in der großen Gemeinschaft der Döbelner Wehr wohl und engagieren dort zum Beispiel beim Tag der Feuerwehr auf dem Steigerhausplatz“, sagte Zschörper.

Als positiv schätzt er ein, dass es immer noch eine Ansprechpartnerin für die Bürger in der Außenstelle der Stadtverwaltung in Mochau gibt. „Wir lassen die Leute nicht im Regen stehen und versuchen, Anliegen auf kurzem Weg zu klären“, sagte der Ortsvorsteher. Auch, dass der Bauhof vor Ort sei, wüssten die Bürger zu schätzen. „Das merken sie im Winter, wenn die Straßen beizeiten geräumt und im Sommer alles gemäht ist“, so der Ortsvorsteher. Er schätzt nach zwei Jahren Eingemeindung ein: „Wir sind nicht das fünfte Rad am Wagen.“