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Honecker geheimes Lager

Der MDR-Film „Die Außenhändler“ berichtet über eine Million Wrangler und Levis-Hosen, die in Großenhain gelagert wurden.

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© Symbolbild/Reuters

Großenhain. Großenhain Ende der 1970er-Jahre wollte Erich Honecker die DDR-Jugend auf seine Seite ziehen. Eine Million Markenjeans sollten importiert werden. Die Hosen kamen aus Fabriken in den USA und auf Malta. Sie trafen mit einer privaten Fluggesellschaft in mehr als 20 Flügen in Dresden ein.

Großenhain wurde zum Lager- und Verteilort der Jeans: nämlich in der damaligen GhG Textil im heutigen Ärztehaus. „Wer Eltern dort hatte, kam günstig an Hosen für Ostgeld“, erinnert sich Angelika Groth. Denn die Jugendmode-Geschäfte wollten die gelieferten Jeans aus Angst vor Tumulten gar nicht verkaufen. Schließlich wurde der Absatz ausschließlich über Werksverkäufe in den volkseigenen Betrieben organisiert.

Zur Wende, so erinnert sich Petra Wiezoreck, gab es auch ein Lager am Schacht, die Vertex. „Da wurden die Baracken geöffnet und man konnte für wenig Geld tolle Klamotten kaufen.“ Der MDR-Film „Ein blaues Wunder“ beschreibt, wie der Deal mit den Westjeans durch die DDR-Außenhändler eingefädelt wurde. Teil zwei folgt am 8. Dezember um 22.05 Uhr im MDR-Fernsehen.