Merken

Holländer wollen nach Görlitz kommen

Förderverein und SZ starten eine Spendenaktion für ViaThea-Künstler. Diesmal geht es sogar um zwei Gruppen.

Teilen
Folgen
© PR

Von Ingo Kramer

Görlitz. Die Frau in Orange ist eine alte Bekannte. Godelieve Huijs heißt sie. Und mit ihrer Theatergruppe TukkersConnexion aus den Niederlanden war sie schon mehrfach beim Straßentheaterfestival ViaThea in Görlitz – mit unterschiedlichen Stücken. Diesmal will Godelieve Huijs solo kommen, und zwar mit dem Stück „Orange Frau“, das noch nie in Görlitz zu sehen war. ViaThea-Organisatorin Christiane Hoffmann aber hat es bei einem Festival in Rastatt gesehen – und war begeistert: „Godelieve zeigt hervorragend, wie es geht, ohne Material und Requisiten die Besucher zu erfreuen.“ Walk-Act nennt sich das Genre – also Künstler, die keine Bühne brauchen, sondern munter durchs Publikum laufen. Und Godelieve Huijs wurde mit diesem Walk-Act beim World Statues Festival im niederländischen Arnheim Weltmeisterin.

Und Frans Custers (kleines Foto oben), ebenfalls ein Holländer, will die Görlitzer als „Kleiner Clown“ begeistern. Ob beide anreisen können, liegt an den SZ-Lesern. Eine Spendenaktion soll 2890 Euro bringen.
Und Frans Custers (kleines Foto oben), ebenfalls ein Holländer, will die Görlitzer als „Kleiner Clown“ begeistern. Ob beide anreisen können, liegt an den SZ-Lesern. Eine Spendenaktion soll 2890 Euro bringen. © PR

Dass sie damit nach Görlitz kommen kann, ist aber noch nicht sicher. Denn wie in jedem Jahr ist das Geld bei ViaThea knapp. Deshalb starten der Förderverein und die Sächsische Zeitung heute ihre achte Spendensammlung zugunsten des Festivals, das dieses Jahr vom 7. bis 9. Juli stattfinden wird, also mitten in den Sommerferien. Insgesamt sollen diesmal 2 890 Euro zusammenkommen. „Die Summe errechnet sich aus den Fahrtkosten und Teilen der Gage für zwei holländische Künstler“, sagt Christiane Hoffmann.

Der Zweite ist Frans Custers mit seinem Stück „Kleiner Clown“. Der Solokünstler war noch nie in Görlitz. „Er bewirbt sich aber schon seit Jahren regelmäßig bei uns“, sagt Christiane Hoffmann. Bisher habe es leider noch nie geklappt. Die Festivalorganisatorin mag seine Art: Er redet wenig, schaut aber genau aufs Publikum. „Er braucht die Nähe zum Publikum und geht auf keine Bühne“, erklärt sie. Falls er zum ViaThea kommt, werden ihn die Besucher mitten auf der Straße entdecken.

Die Spendensumme ist etwa genauso hoch wie in anderen Jahren, allerdings ist sie diesmal für zwei ganz verschiedene Künstler gedacht. „Wir denken, dass es für die Spender noch spannender ist, wenn sie sich in zwei Gruppen wiederfinden“, sagt Christiane Hoffmann. Für beide wäre Görlitz ein Stopp auf ihren Touren durch Europa. Sie haben das ViaThea-Festival als Option in ihren Kalendern reserviert, aber noch keine feste Zusage erhalten.

Fördervereinsvorsitzende Susanne Schneider findet die Spendensammlung in diesem Jahr besonders wichtig: „Es gab ja im Vorfeld finanzielle Querelen, bei denen sogar der Wegfall des Donnerstagabends im Stadtpark diskutiert wurde“, sagt sie. Nun sei das Grundprogramm für das diesjährige ViaThea zwar gesichert, aber eben auch noch nicht mehr: „Uns liegt es am Herzen, dass ein paar zusätzliche Gruppen dazu kommen, die das Festival noch bunter und schöner machen.“ Sie wünscht sich, dass das ViaThea noch mehr zu einem echten Fest der Bürgerschaft von Görlitz und anderen Orten wird, die stolz auf ihr Festival sind. Wichtig ist ihr außerdem, dass das ViaThea nicht wieder, wie im Vorjahr, mit einem finanziellen Minus endet.

Damit das nicht passiert, will Christiane Hoffmann dieses Jahr verstärkt auf kleine Gruppen setzen, die keine Bühne brauchen, gut kalkulierbare Kosten haben – aber trotzdem exzellente Schauspieler sind. „Bei der Qualität wollen wir keine Abstriche machen“, sagt sie. Andererseits sollen möglichst viele verschiedene Künstler eingeladen werden. Das funktioniert am Besten mit kleinen Gruppen.

Die SZ wird künftig jedes Wochenende über den aktuellen Spendenstand berichten und auch schreiben, wie viel Geld noch fehlt, um beide Künstler einladen zu können. Spender können gern in der Zeitung sagen, warum sie Geld fürs ViaThea geben. Wer lieber anonym bleiben will, kann das natürlich ebenso tun. Und was Susanne Schneider besonders wichtig ist: „Jeder möge so viel geben, wie er kann und will.“ Der Förderverein freut sich über kleine Spenden genauso wie über große.

Spenden bitte an den Förderverein ViaThea, IBAN: DE42850501003100024485, BIC: WELADED1GRL, Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien, Kennwort: Holländer, dazu bitte die Absenderadresse angeben!