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Hohnsteins Gäste zahlen mehr

Die Kurtaxe wird erhöht und ausgeweitet. Davon haben aber die Besucher auch etwas.

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© Dirk Zschiedrich

Von Anja Weber

Hohnstein. Die Kurtaxe oder auch Gästetaxe genannt steht derzeit in fast allen Städter in der Sächsischen Schweiz zur Diskussion. Sie ist zweifelsohne eine Chance, die meist klammen Haushaltskassen aufzubessern und den einen oder anderen Euro mehr für touristische Ausgaben zu haben. Das hat auch Hohnsteins Tourismuschef André Häntzschel erkannt.

Deshalb hat er vorgeschlagen, die Kurtaxe auf das gesamte Gemeindegebiet auszuweiten und den Betrag zu erhöhen. Er hofft so auf doppelte Einnahmen. 60 000 Euro könnten es letztlich sein. Bislang lagen die Einnahmen eben nur bei der Hälfte. Mehreinahmen kann die Stadt dringend gebrauchen, so unter anderem für das Gästeamt, welches ganzjährig geöffnet hat, oder auch für die Unterhaltung der Traditionsstätte Hohnsteiner Kasper.

Sein Vorschlag stand dann auch zur Ratssitzung am Mittwoch zur Diskussion. Demnach sollen künftig nicht nur die Übernachtungsgäste in Hohnstein und Rathewalde eine Kurtaxe bezahlen, sondern auch die Urlauber in allen Ortsteilen. Seine Idee war, in der Hauptsaison einen Euro von Erwachsenen zu verlangen. Bislang waren es 60 Cent. Kinder zwischen 14 und 17 Jahren sollen 50 Cent zahlen. In der Nebensaison, also vom 1. Januar bis zum 31. März sollte keine Kurtaxe erhoben werden, vor allem auch, weil die Wanderregion da nicht allzu viel zu bieten habe. Das allerdings sahen die Stadträte grundsätzlich anders. Ralph Lux (Unabhängige Wählervereinigung) hatte vorgeschlagen, auch in der Nebensaison Kurtaxe zu verlangen, und zwar 50 Cent. „Wir sind auch außerhalb der Saison staatlich anerkannte Erholungsorte und können einiges vorweisen. Außerdem gibt es über die Gästecard auch da Vorteile“, sagte der Ulbersdorfer. CDU-Fraktionschef Wolf-Dieter Ernicke setzte noch einen drauf und stellte den Antrag, generell einen Euro zu verlangen und keinen Unterschied zwischen Haupt- und Nebensaison zu machen.

Er begründete seinen Antrag unter anderem auch damit, das zum Beispiel das Gästeamt ständig besetzt ist und damit auch Kosten anfallen. „Sicherlich können nicht alle touristischen Ziele angeboten werden. Ich sehe aber nicht die Notwendigkeit, Geld zu verschenken“, sagt er. Und er zog den Vergleich zu den Skigebieten. Auch dort müssten die Übernachtungsgäste Kurtaxe bezahlen, selbst wenn kein Schnee liege. Seinen Antrag stimmten dann sechs der anwesenden zehn Stadträte zu. Damit ist es nun beschlossene Sache, dass die Kurtaxe für das gesamte Gemeindegebiet gilt und künftig auf einen Euro erhöht wird. Die Kurtaxe wird in Hohnstein zur Finanzierung touristischer Aufgaben verwendet. Eine Erhöhung hält der Tourismuschef auf jeden Fall für gerechtfertigt, weil Hohnstein einiges vorweisen kann, sich aber auch weiterentwickeln muss. Und das kostet natürlich auch Geld. Darüber hinaus sind Hohnstein und die Ortsteile staatlich anerkannte Erholungsorte. Auch das sei ein Kriterium, auf welches die Touristen bei der Wahl ihrer Urlaubsziele achten. Außerdem sollen weitere touristische Angebote entwickelt werden.

Die Tourismus GmbH verlässt sich nicht nur auf die Kurtaxe. Es wurden weitere Geschäftsfelder erschlossen, um Geld einzunehmen. Ein Beispiel ist, dass der Imbiss in den Bädern in Hohnstein und Rathewalde von Mitarbeitern der GmbH betrieben wird. Außerdem wurde in der Touristinformation ein Fahrradverleih eingerichtet. Die Poststation wurde auch übernommen. Darüber hinaus gibt es Souvenirs wie auch Wanderhefte.