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Hohnstein will Kurtaxe erhöhen

Mehr Geld in der Stadtkasse stößt auch bei den Räten auf Zustimmung. Der Zeitpunkt ist allerdings umstritten.

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© Steffen Unger

Von Anja Weber

Hohnstein. Die Stadt will die Kurtaxe für die Urlauber erhöhen. Noch ist die Entscheidung nicht gefallen. Aber auch der Stadtrat ist den Plänen der Verwaltung offenbar nicht abgeneigt.

Bislang mussten die Gäste in Hohnstein und Rathewalde 60 Cent pro Nacht an Kurtaxe zahlen. Die Urlauber in den anderen Ortsteilen mussten nichts zahlen. Mit der neuen Regelung wird dann im gesamten Gemeindegebiet kassiert. Damit könnte auch sichergestellt werden, dass Urlauber, die ab dem 1. April die Gästekarte nutzen und da auch Vorteile haben, alle gleichberechtigt sind. Sollten wieder nur die Gäste in Hohnstein und Rathewalde Kurtaxe bezahlen, wäre das ungerecht für die Urlauber in diesen beiden Ortsteilen. Vorschlag von Hohnsteins Tourismuschef André Häntzschel ist es, künftig pro Nacht einen Euro zu erheben. Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 14 und 17 Jahren würden 50 Cent pro Nacht bezahlen. Vermieter, die sich an dem elektronischen Meldesystem beteiligen, sollen dann eine Aufwandsentschädigung in Höhe von fünf Prozent der zu zahlenden Summe erhalten.

Vor allem bei den jüngeren Vermietern stoße das auf Zustimmung, so Häntzschel. Die ältere Generation dagegen sei etwas vorsichtiger. Im Stadtrat, der letztlich über eine Erhöhung entscheidet, ist man sich vom Grundsatz her einig. Hohnstein und die Ortsteile hätten etwas zu bieten. Da könne man auch mehr Geld verlangen, so der Tenor bei der letzten Ratssitzung, bei der ausgiebig über den Vorschlag der Tourismus GmbH diskutiert wurde.

Erhöhung von 60 Cent auf einen Euro

Stadtrat Stefan Thunig (CDU) verlangte vor der Entscheidung allerdings, dass André Häntzschel eine Übersicht vorlegt, was bislang mit den 60 Cent bezahlt wurde und was künftig mit dem einen Euro alles gemacht werden könnte. Auch, um zu begründen, welche Angebote sich ändern. Immerhin könnte nach den Berechnungen der jetzigen Übernachtungszahlen die Stadt etwa 60 000 Euro einnehmen. Das wäre das Doppelte wie bislang. Darüber hinaus schlug er vor, auf die Aufwandsentschädigung zu verzichten, stattdessen denjenigen, die das elektronische Meldesystem nutzen, die Fremdenverkehrsabgabe zu erlassen. Das könne man nicht vergleichen, da die Fremdenverkehrsabgabesatzung eine ganz andere Sache sei, entgegnet Hohnsteins Bürgermeister Daniel Brade (SPD). Diese Abgabe wolle die Stadtverwaltung vorerst nicht angreifen. Allerdings sei auch das Thema nicht komplett vom Tisch.

Bereits in der Februarsitzung möchte Brade einen entsprechenden Beschlussantrag einbringen, sodass mit der neuen Saison die höhere Kurtaxe wirksam werden würde. Dass allerdings wird eher kritisch gesehen. Stadtrat und Hotelier Hendrik Lehmann (Unabhängige Wählervereinigung) aus Hohnstein plädierte dafür, die neue Kurtaxe erst 2018 einzuführen, um diese Angaben dann auch in den neuen Reisekatalog aufnehmen zu können. Ganz einfach aus dem Grund, weil viele Vermieter mit ihren Angeboten bereits werben und auch schon einige Buchungen eingegangen sind, allerdings noch auf Basis der ursprünglichen Kurtaxe. Für eine Familie könnten das bis zu 40 Euro mehr sein, hat er bereits ausgerechnet.

Auch Stadtrat Steffen Fischer bezeichnete es als ungeschickt, die Erhöhung der Kurtaxe so spät zu beschließen. Da er selbst vermietet ist und in Goßdorf wohnt, müsste er seinen Gästen, die bereits gebucht haben, nun „verklickern“, dass ab sofort die Kurtaxe noch auf den vereinbarten Preis drauf kommt. Generell dagegen sprach aber auch er sich nicht aus. Ab wann die neue Kurtaxe nun in Kraft tritt und wie hoch diese sein wird, soll in der Februarsitzung des Stadtrates beschlossen werden.