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Hohnstein ehrt verstorbenen Ehrenbürger

Wenige Tage vor seinem Tod wurde Eberhard Barthel eine hohe Ehre zu teil. Seine Ideen werden weiterleben.

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© Stadtverwaltung Hohnstein

Von Anja Weber

Hohnstein. Nur wenige Tage ist es her, dass der gebürtige Hohnsteiner Eberhard Barthel der Stadt eine große Schenkung aus seinem privaten Archiv vermacht hatte. Da war er bereits schwer krank. Am 1. Februar ist er in Dresden gestorben. Für die Stadt sei das eine sehr traurige Nachricht, sagt Bürgermeister Daniel Brade (SPD). Denn Eberhard Barthel hat seiner Schenkung zum Beispiel den Grundstock für das erste Museum in Hohnstein gelegt. Dafür sei ihm die Stadt sehr dankbar.

Und der Stadtrat hatte am 24. Januar im nichtöffentlichen Teil seiner Sitzung beschlossen, Eberhard Barthel für seine hohen Verdienste um die Bewahrung der Geschichte der Stadt Hohnstein das Ehrenbürgerrecht zu verleihen. Das offizielle Schreiben der Stadt habe das Ehepaar am 27. Januar erreicht. Bürgermeister Brade hat inzwischen auch mit Ehefrau Hiltrud Barthel telefoniert. Ihr Mann hat die Nachricht von der hohen Ehre noch erhalten und auch aufnehmen können, erzählt der Bürgermeister. Er bezeichnet die kürzliche Schenkung als ein historisches Ereignis für Hohnstein. Seit 1945 habe die Stadt so etwas nicht mehr erlebt.

Zur Sammlung gehören 50 Ordner mit Ansichtskarten und Fotografien von Hohnstein und Umgebung dazu. Davon enthalten allein 37 Ordner insgesamt 3 250 Ansichtskarten. Zur Schenkung gehört auch eine Sammlung von 195 Grafiken, Kupfer- und Stahlstichen, Lithographien, Kohle- und Bleistiftzeichnungen, Aquarellen, Holz- und Linolschnitten. Außerdem ist eine Sammlung von Erinnerungsstücken, teilweise Unikate, Bestandteil der Schenkung. Das Ehepaar Barthel hat einen Teil dieser Dinge gesammelt, vieles auf Auktionen gekauft, immer mit dem Ziel, auch diese Seite von Hohnstein für die Nachwelt zu bewahren. Auch deshalb ist die Schenkung von unschätzbarem Wert, da sie zum Teil das frühere Aussehen von Gebäuden oder Straßen wiedergibt. Manche Häuser existieren heute gar nicht mehr.

Mit etwas Abstand zur Trauerfeier möchte die Stadt Hohnstein eine Veranstaltung organisieren, um Eberhard Barthel und sein Vermächtnis zu ehren.