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Hoffnung für Kunstseide-Poliklinik

Das Immobilienunternehmen Ventar hat das verfallene Haus an der S 172 in Pirna gekauft. Aber was wird einmal daraus?

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© Archivfoto: SZ

Pirna. Die alte Poliklinik an der S 172, eines der letzten Relikte des früheren Kunstseidenwerkes in Pirna, hat einen neuen Eigentümer. Das Immobilienunternehmen Ventar mit Hauptsitz in Böblingen und Niederlassung in Dresden hat das in die Jahre gekommene Gebäude gekauft.

Konkrete Pläne, wie sich das verfallene Haus einmal entwickeln soll, gibt es bislang nicht. „Ich habe noch keine Ahnung, was daraus werden soll“, sagt Ventar-Chef Uwe Herrmann. Die Firma, spezialisiert auf den Ausbau alter Industriedenkmäler, sammle zunächst einige Objekte. Laut Herrmann will sich Ventar auch in Pirna ein Standbein aufbauen. Das Unternehmen besitzt bereits ein Zehnfamilienhaus an der Kohlbergstraße und plant, die ehemalige Fensterbaufabrik Hengst an der Maxim-Gorki-Straße zu Wohnungen umzubauen. Das Werk ist bereits beräumt, im nächsten Jahr soll es losgehen.

In der Zwischenzeit sollen auch Pläne für die Kunstseide-Poliklinik reifen. Das Haus war in den 1950er-Jahren gebaut worden. Die dort ansässigen Ärzte vieler Fachrichtungen betreuten die Belegschaft des DDR-Großbetriebes. Mit der Abwicklung und dem Abriss des Werkes nach der Wende hatte auch die Poliklinik ausgedient, überdauerte aber als Haus die Zeiten. Von 1997 bis 2000 wurde das Objekt als Asylbewerberheim genutzt, seit 17 Jahren steht es nun allerdings leer. Dem früheren Besitzer, der die Poliklinik 1995 für 1,3 Millionen D-Mark vom Landratsamt abkaufte, war es nicht gelungen, einen Investor für das Haus zu finden. (SZ/mö)