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Hofewiese feiert Geburtstage

Die Geschichte der Anlage reicht bis 1547 zurück. Aber auch ein jüngeres Datum ist Anlass für das Festwochenende.

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© Jürgen-M. Schulter

Von Thomas Drendel

Jeder hat einen Geburtstag, klar. Anders die Hofewiese. Sie feiert am Wochenende gleich zweimal aus diesem Anlass. Denn genau 471 Jahre ist es her, dass das Areal in der Dresdner Heide erstmals urkundlich erwähnt wurde. „Bekanntlich wurde auf dieser Wiese in der Heide Heu zur Wildfütterung des kurfürstlichen Jagdreviers gewonnen. In dem Zusammenhang ist die Fläche damals erwähnt“, sagt Holger Zastrow, Inhaber des Landgutes. Er kennt auch weitere Fakten aus der Geschichte der Hofewiese. „Im 16. Jahrhundert entstand ein einfaches Gebäude, das 1804 von Graf Marcolini erworben wurde.“ 1828 übernahm es König Anton von Sachsen. Es wurde zeitweise zur Fohlenzucht sowie als Futterstelle der königlichen Marstallpferde genutzt. Das Haus diente als Wohnsitz des Wiesenvogtes und erhielt 1877 die Schankkonzession. Dann entwickelte sich die Hofewiese zum beliebten Ausflugsziel für die Heidewanderer. 1935 erfolgte nochmals eine Erweiterung des Gebäudes, das mit wertvollen Jagdtrophäen und historischen Gemälden ausgestattet wurde. Anfang Juni wird an den Besuch König Friedrich Augusts und seiner Söhne erinnert, bei dem er seinen Streuselkuchen erstmals in den Kaffee geditscht haben soll. Das Ditschen ist heute quasi sächsisches Kulturgut. Nach Schließung des Gasthofes und Jahren der Verwahrlosung öffnete Pfingsten 2016 dann der Biergarten der Hofewiese unter dem neuen Eigentümer, der Familie Zastrow. Der erste Imbisswagen rollte heran, Tische und Stühle wurden aufgestellt. Diese Wiedereröffnung ist der Anlass für den zweiten Geburtstag.

Zwei Jahrestage, das muss entsprechend begangen werden. So haben sich die Organisatoren für das Wochenende auch einiges einfallen lassen. Zum ersten Mal gibt es Puppenspiel unter freiem Himmel. Am Sonnabend kommt um 16 Uhr das Puppentheater Marco Vollmann aus Dresden mit seiner mobilen Bühne in die Hofewiese und zeigt das Stück „Kasper und der gestohlene Schatz“. Danach heißt es ab 18 Uhr Tanz und Disco im Biergarten. Höhepunkt des Pfingstwochenendes ist das Pfingstkonzert der Dresdner Dampferband am Sonntag. Für alle Geschichtsinteressierten ist auch die Ausstellung der Langebrücker Autorin und Chronistin Sigrid Bòth zu sehen. Auf mehreren Schautafeln wird das Schicksal der Anlage von 1547 bis zum Erwerb des Areals durch Familie Zastrow dargestellt.