Von Gunnar Klehm

Reinhardtsdorf-Schöna. Die Kurtaxe in Reinhardtsdorf-Schöna soll sich erhöhen. Das hat Bürgermeister Olaf Ehrlich (parteilos) dem Gemeinderat vorgeschlagen. Übrigens darf die Abgabe, die von Übernachtungsgästen verlangt wird, offiziell nicht Kurtaxe heißen, weil die Gemeinde kein zertifizierter Kurort ist. Deshalb heißt die Abgabe hier Gästetaxe. Um keine Assoziation zu einem Taxi herzustellen, wird meist von Kurtaxe gesprochen.

In Reinhardtsdorf-Schöna sollen Erwachsene in der Hauptsaison – April bis Oktober – 50 Cent pro Tag mehr bezahlen. Bisher war das gesamte Jahr über ein Euro fällig. Kinder zahlten die Hälfte. Die sollen künftig bis zum 16. Lebensjahr von der Taxe befreit werden. In der Nebensaison von November bis März bleibt es bei einem Euro. Die Änderung ist laut Bürgermeister deshalb nötig, weil nur so die Gäste der Gemeinde profitieren, die eine Kooperation mit anderen Gemeinden und dem Verkehrsunternehmen OVPS möglich macht. Kernprojekt des Ganzen ist die elektronische Gästekarte, die dieses Jahr eingeführt wird. Dafür hat die Gemeinde zwar eine Pauschale zu zahlen und damit Mehrausgaben. „Dafür fällt aber sehr viel Arbeit in der Abrechnung weg“, erklärt Ehrlich.

Mit der elektronischen Gästekarte gibt es zahlreiche Rabatte. Zwischen Heidenau und Sebnitz machen 57 Einrichtungen mit, die Vergünstigungen von mindestens einem Euro oder mehr anbieten. Unter anderem sind Schloss Weesenstein, Eisenbahnwelten Rathen, Erlebniswelt Steinreich oder die Kahnfahrt Obere Schleuse mit dabei. Zudem können Busse und die Fähren in Bad Schandau und Reinhardtsdorf-Schöna sowie Rathmannsdorf kostenlos genutzt werden. „Das sind Angebote für unsere Gäste, die wir allein nie bieten könnten“, sagt Bürgermeister Olaf Ehrlich. Auch für die Vermieter bringe die elektronische Gästekarte Vorteile, weil sie ihnen Wege zum Gemeindeamt erspart, heißt es.

Etwa 25 000 Euro im Jahr nahm die Gemeinde Reinhardtsdorf-Schöna bisher über die Gästetaxe ein. Etwa 2 000 Euro davon über den ermäßigten Tarif für Kinder. Diese Einnahmen sollen zwar zukünftig wegfallen. Das werde aber über die Mehreinnahmen von Erwachsenen in der Hauptsaison mehr als kompensiert. Genau lässt sich das allerdings nicht kalkulieren, weil die Abrechnung bisher nicht nach Haupt- und Nebensaison trennbar war.

Die vom Bürgermeister vorgestellten Änderungen sollen in der nächsten Gemeinderatssitzung diskutiert und möglichst gleich beschlossen werden.