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Hochzeit in besonderem Ambiente

2016 sind außergewöhnliche Termine für Heiratswillige gezählt. Es gibt aber einen etwas skurrilen. Er steht kurz bevor.

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© Frank Baldauf

Von Regine Schlesinger

Osterzgebirge. Wieder mal den Hochzeitstag verschwitzt? Woran hat’s gelegen? Vielleicht daran, dass das Datum kein besonders einprägsames ist. Den Hochzeitstag vergessen – dieser Lapsus dürfte denen kaum passieren, die sich in diesem Jahr am letzten Tag des Monats Februar das Ja-Wort geben. Der 29.2. 2016 klingt zwar auch nicht unbedingt aufregend, fällt aber doch aus der Reihe, denn es handelt sich um einen Schaltjahrestag. Den gibt es bekanntlich nur alle vier Jahre. Wer an so einem Tag heiratet, kann seinen Hochzeitstag streng genommen auch nur alle vier Jahre feiern und hat damit schon mal eine gute Ausrede, wenn er zwischendurch vergisst, dass es da Ende Februar mal ein besonderes Ereignis gab.

Außerdem wäre dieser Tag als Hochzeitstag auch was für echte Sparfüchse: Ein Geschenk fürs Ehegespons wird nur aller vier Jahre fällig und die Ausgaben für ein teures Fest zu silberner oder goldener Hochzeit fallen mit ziemlicher Sicherheit gleich gar nicht erst an. Im Schaltjahr selber ist die Gefahr, diesen Tag zu verschusseln, eher klein, weil der Schaltjahrestag eben schon was Besonderes ist.

29. Februar nicht sonderlich begehrt

Doch offenbar sind das alles keine Gründe für Heiratswillige aus dem Osterzgebirge, ausgerechnet am 29. Februar, der ein Montag ist, den Bund fürs Leben zu schließen. Die Standesämter von Altenberg, Glashütte und Dippoldiswalde vermelden jedenfalls für diesen Tag keine einzige Trauung. Doch auch wenn das Jahr 2016 ansonsten nicht reich an außergewöhnlichen Hochzeitsterminen ist, wie es zum Beispiel der 2.2.2002 war, ein paar gibt es schon. Der erste ist mit dem 16.1.2016 allerdings bereits Geschichte. Wie das Rathaus mitteilt, wurde er zumindest in Dippoldiswalde von zwei Paaren genutzt. Das lag sicher auch daran, dass es sich um einen Sonnabend handelte.

Der 1.6., der 6.6. und der 16.6. 2016 fallen dagegen alle auf Wochentage, was wahrscheinlich der Grund dafür ist, dass an diesen Tagen in den drei Standesämtern der oberen Weißeritzregion noch keine Eheschließungen geplant sind. Geheiratet werden kann sowohl in Altenberg als auch in Glashütte und Dippoldiswalde in der Regel an allen Wochentagen sowie am Sonnabend. „Das Augenmerk der Eheschließenden, die sich hier das Ja-Wort geben wollen, liegt auf den Wochenenden“, sagt Birgit Donat, Standesbeamtin in Altenberg. Auch in Dippoldiswalde wird am häufigsten freitags und sonnabends Ja gesagt. „Am beliebtesten ist der Pfingstsonnabend“, teilt der Dippser Fachbereichsleiter Marcel Hänchen mit. Maximal sechs Trauungen pro Tag sind in Dippoldiswalde möglich.

Die Hoch-Zeiten für Hochzeiten sind die Monate Mai bis September. In dieser Zeit wechseln auch in Altenberg an fast jedem Wochenende Paare die Ringe. Besonders beliebt sind Trauungen an ungewöhnlichen Orten, wozu in Altenberg das Besucherbergwerk Zinnwald, der Kurpark Bärenfels und der Wappensaal im Schloss Lauenstein gehören. Ausgebucht sei bislang noch kein Termin. Für Heiratswillige, die bei Uhrzeit und Lokalität etwas flexibel sind, finde sich immer noch eine Lücke, versichert Birgit Donat.

Heiraten im Schloss

 Auch in Dipps wird nicht nur im Rathaus getraut. Wer es ein bisschen romantischer möchte, kann sich die Zweisamkeit auch im Trausaal des Schlosses Reichstädt besiegeln lassen. Aus dem hat die Schlossbesitzerin Ilse von Schönberg ein richtiges Schmuckstück gemacht. Ehen werden hier allerdings nur sonnabends geschlossen. Das gilt auch fürs Barockschloss Reinhardtsgrimma, teilt Bärbel Schlichenmaier mit, die Standesbeamtin von Glashütte. Allerdings gibt es für dieses Jahr hier nur noch wenige freie Termine. Wer dagegen mit einem Wochentag vorliebnimmt, kann auch im Hochzeitszimmer des Glashütter Rathauses in den Ehehafen segeln, dann allerdings mit kleinerer Besatzung, also maximal 18 Gästen. Dafür sind aber die Termine relativ kurzfristig verfügbar, versichert die Standesbeamtin.

Die Hochzeitstermine 2017 im Barockschloss werden ab Juli bekannt gegeben. Für die Altenberger Trauorte kann man sich ab September vormerken lassen. Wer für einen besonderen Ort einen Wunschtermin im Auge hat, sollte mit dem Anmelden nicht lange warten. „Die Nachfrage ist groß“, weiß Bärbel Schlichenmaier. 2017 könnte es einen Run auf Sonnabend, den 1.7. geben. Gut merken lässt sich zwar auch der 17.7.2017. „Aber das ist ein Montag, an dem dann wohl nur ganz Besessene heiraten wollen“, vermutet Birgit Donat.