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Hochwassergipfel in Leutersdorf

Am Montag wird im Ortsteil Spitzkunnersdorf bei einer Vorortbesichtigung nach Lösungen gesucht.

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© SZ-Archiv / M. Weber

Von Holger Gutte

Nachdem im Mai und im Juni zweimal nach starken Regenfällen die Grundstücke an der Dorfstraße im Niederdorf von Spitzkunnersdorf überflutet wurden, erwarten die Bürger Lösungswege – wie etwa den Bau von Regenwasserrückhaltebecken – von der Gemeindeverwaltung. Zwei, am Pappelweg und am Sportplatz, sind schon länger geplant. Bisher konnten die Projekte aber wegen der Zustimmung der Grundstückseigentümer nicht umgesetzt werden. Allerdings schilderte Bürgermeister Bruno Scholze (CDU), bereits im Mai hätten bei dem sintflutartigen Wolkenbrüchen die geplanten Rückhaltebecken nicht geholfen, weil das Wasser binnen weniger Minuten aus anderen Richtungen ins Tal schoss. Seit 2010 haben die Spitzkunnersdorfer nun schon die sechste Hochwasserkatastrophe hinter sich.

Wahrscheinlich muss eine andere Lösung für das Hochwasserproblem bei starken Regenfällen gefunden werden. Am Montag treffen sich deswegen der Bürgermeister, Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung und die Gemeinderäte an der Dorfstraße, um sich vor Ort noch mal ein Bild zu machen.

Die Vermögensgemeinschaft Spitzkunnersdorf hatte bereits angekündigt, ihren Teil zum Hochwasserschutz beizutragen. Ab dem Mitteldorf will das Landwirtschaftsunternehmen die Fruchtfolge bei der Feldbestellung ändern, um das Wegspülen des Mutterbodens einzudämmen.

Gleich nach dem Hochwasser im Mai hatte der Verein Nikolaikirche Spitzkunnersdorf einen Spendenaufruf für die Hochwasseropfer gemacht. 30 000 Euro sind hierfür eingegangen. 10 000 Euro davon hat allein die Gemeinde Leutersdorf beigesteuert. 2 000 Euro stammen von der Vermögensgemeinschaft und durch eine Benefizveranstaltung in der Kirche ist eine größere Geldsumme reingekommen. Zudem haben viele Privatpersonen gespendet. Im Verein soll in einem Gremium über die Vergabe der Gelder entschieden werden. „Bis Ende Juli können Hochwasseropfer beim Förderverein Nikolaikirche Anträge hierfür stellen“, sagt der Bürgermeister. Eine Kirchenmitgliedschaft spielt dabei keine Rolle. Im August, spätestens Anfang September, soll das Spendengeld an die Hochwasseropfer verteilt werden. „Bislang sind erst wenige Anträge dafür beim Verein eingegangen“, sagt der Bürgermeister.