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So verändert sich die Hochwaldstraße

Seit der Jahrtausendwende sind für über 35 Millionen Euro Gebäude auf der Hochwaldstraße in Zittau saniert worden. Das nächste Projekt startet bald.

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© Matthias Weber/Archiv

Von Thomas Mielke

Die Gerüste sind gefallen: Das ursprünglich schon dem Abriss geweihte Doppelhaus Hochwaldstraße 8/10 ist fast saniert. Drei bis vier Monate dauert es bis zur Fertigstellung noch, schätzt Alfred Heszheimer, der mit seiner Firma HKZ Immobilien GmbH aus München die Häuser saniert. Außen fehlen unter anderem noch die Balkone und Terrassen, im Hof sollen Parkflächen gebaut und die Fläche zwischen Fußweg und Haus geschottert werden.

So wurden und werden unter anderem das Humboldtcenter, ...
So wurden und werden unter anderem das Humboldtcenter, ... © Matthias Weber/Archiv
... das Haus I der Hochschule ...
... das Haus I der Hochschule ... © Matthias Weber/Archiv
... und die Mensa für viele Millionen Euro saniert.
... und die Mensa für viele Millionen Euro saniert. © Matthias Weber/Archiv

Der Innenausbau läuft auf Hochtouren. 16 moderne Wohnungen mit zwei oder drei Zimmern und einer Größe zwischen 60 und 80 Quadratmetern entstehen in den 1928 erbauten Häusern. Als Heszheimer begann, fand er unter anderem heruntergebrochene Deckenbalken sowie Spalten zwischen Außenwänden und Nachbargebäuden vor, weil damals die Wohnungen ohne Außenwand direkt an das Nebenhaus angebaut wurden.

Die ersten Mietinteressenten haben sich bereits gemeldet. In den letzten Tagen einmal Studenten und viermal Zittauer. „Ich gehe aber nicht davon aus, dass morgen alles vermietet ist“, sagt Heszheimer, der sich der Lage des Immobilienmarktes in der Stadt bewusst ist. Die Vermietung werde ein längerer, zäher Prozess.

Die Sanierung wird rund 1,7 Millionen Euro kosten. Umstritten war sie im Stadtrat wegen der Fördermittel, die er an die Münchner vergab. Etwa 850 000 Euro von Bund, Land und Stadt fließen für den Bau, knapp 300 000 Euro davon aus der Stadtkasse. Die Räte hatten Sorge, dass das Geld für andere Vorhaben fehlen könnte. Ohne die Förderung hätten sie aber nicht saniert, sagt Heszheimer. So ein Bauvorhaben rechnet sich in Zittau ohne Zuschüsse nicht.

Die Sanierung des Doppelhauses ist nur eine von vielen millionenschweren Sanierungen seit der Jahrtausendwende an der Hochwaldstraße. Bereits zwischen 2001 und 2004 ließ zum Beispiel der Freistaat die Mensa für 8,4 Millionen Euro umbauen. Einen Nachschlag in Höhe von 2,45 Millionen spendierte er 2011 für den Flutschutz. Die Mensa war vom Hochwasser 2010 betroffen. Gleich danach ließ er auch das Zentrallager der Hochschule neben der Mensa auf Vordermann bringen.

Auf der Zielgeraden biegt die Sanierung von Haus 1 ein, die sich das Land insgesamt rund elf Millionen Euro kosten lässt. Der erste Teil ist bereits abgeschlossen. Der zweite folgt bis spätestens 2017. Der Kreis hat sein Berufsschulzentrum 2012 für 6,6 Millionen Euro rekonstruiert. Und bis Herbst will der private Eigentümer das Humboldtcenter mit Rewe als größtem Mieter für 5,5 Millionen Euro auf den neuesten Stand gebracht haben.

Wenn Alfred Heszheimer mit dem Doppelhaus fertig ist, fehlt auf der Westseite der Hochwaldstraße nur noch ein großes Haus, damit sie wieder top aussieht: das Eckhaus zum Külzufer. Auch das gehört den Münchnern – und sie wollen noch im Herbst den Bauantrag für die Sanierung bei der Stadt einreichen. Heszheimer hofft, dass die laufenden Planungen bis Ende August abgeschlossen sind. Allerdings ist das Külzufer 17 seiner Aussage zufolge eine noch deutlich größere Herausforderung als die Hochwaldstraße 8/10. Der Bauzustand ist noch schlechter. Zudem steht es unter Denkmalschutz, sodass unter anderem die Stuck-Elemente innen und außen erhalten werden müssen. Ohne Fördermittel werden die Münchner auch dieses Vorhaben nicht angehen. Ob der Stadtrat aber noch mal „ja“ sagt, ist offen.

Auf der Ostseite der Hochwaldstraße sieht es noch nicht ganz so gut aus. Vor allem wegen der 17, 19, 21, die einem Deutsch-Amerikaner gehören. Heszheimer steht mit ihm im Kontakt und hat ihn erst vor wenigen Wochen in Zittau getroffen. Dass er die Mammutaufgabe der Sanierung der extrem verfallenen Gebäude stemmen kann, glaubt der Münchner nicht. Der SZ gegenüber äußert sich der Deutsch-Amerikaner schon länger nicht mehr.