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Hochbetrieb in der Igelstation

Bei der Igelhilfe wurden im vergangenen Jahr so viele Tiere wie noch nie abgegeben.

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© Archiv/Arvid Müller

Von Nina Schirmer

Radebeul. Cornelia Schicke muss im Buch nachgucken. 2016 kamen so viele kleine Stachler in die Radebeuler Igelhilfe, dass die Vereinsvorsitzende die Zahl nicht im Kopf hat. Der Blick in die Seiten verrät: Es waren 412. So viele, wie noch nie. „Der Erste wurde am 4. Januar 2016 abgegeben“, sagt Schicke. Allein bis Anfang August kamen weitere 65 Tiere. Im Vorjahr waren es zum gleichen Zeitpunkt gerade einmal 15 Igel.

Dass im letzten Jahr so viel mehr Tiere abgegeben wurden, hat zwei Gründe. Der eine ist die Witterung und der kalte Frühling. Zum anderen ist der Verein inzwischen noch bekannter geworden. Auf ihrer Facebookseite veröffentlichen die Freiwilligen Fotos von allen Neuankömmlingen. Über 550 Nutzer verfolgen die Einträge.

Im Herbst mussten die Igelhelfer um Hilfe rufen. Die Station war so voll, dass dringend neue Ställe und Futterspenden benötigt wurden. Schnell fanden sich Unterstützer. „Die Resonanz war sehr groß“, sagt Schicke. Die Heizungsfirma Candor sponserte eine Infrarotheizung für das Igelhaus. „Viele Leute haben auch Futter gespendet“, sagt die Igelmutter. Einige hätten auch selbst Tiere bei sich zu Hause in Pflege genommen. „Es wäre schön, wenn sich dafür noch mehr Leute finden.“

Auch im neuen Jahr wurden schon wieder einige Tiere abgegeben. Wer jetzt einen Igel findet, sollte ihn bei der Igelhilfe vorbei bringen, sagt Schicke. Denn Tiere, die jetzt noch draußen unterwegs sind, bräuchten Hilfe. Entweder, weil sie zu wenig Gewicht hätten oder bei ihrem Winterschlaf gestört wurden. Im Frühjahr werden die Igel wieder ausgewildert.