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Historische Tribüne der Galopprennbahn erneuert

Das hölzerne Bauwerk wird heute wieder eröffnet. Auch der Streit um die Solaranlage ist nach Jahren beigelegt.

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Von Christiane Raatz

Der traditionsreiche Dresdener Rennverein hat allen Grund, optimistisch in die neue Saison zu starten. Wenn am 17. Mai in Seidnitz zum ersten Mal in diesem Jahr die Pferde um die Wette galoppieren, können die Zuschauer ohne Bedenken auf der denkmalgeschützten Holztribüne Platz nehmen. Das Bauwerk aus dem Jahr 1891 mit seinen markanten Schnörkeln und Türmen wurde frisch saniert – für rund 350.000 Euro. Heute wird die Eröffnung mit einem Festakt gefeiert.

„Die Holztribüne ist ein echtes Schmuckstück. Ich hätte nicht geglaubt, dass wir das so schnell hinbekommen“, sagt Vereinspräsident Christoph Winkler. Im Dezember 2013 wurde mit der Sanierung begonnen. Eine Brandschutzdecke wurde in die Räume unterhalb der Tribüne eingezogen, Dachkonstruktion und Brüstung stabilisiert sowie eine Brandmeldeanlage installiert. Das war dringend nötig. 2012 musste die morsche Holztribüne gesperrt werden, weil Statik, Brandschutz und Fluchtwege nicht mehr den Normen entsprachen. Sogar Rennen mussten abgesagt werden. „Eine echte Katastrophe“, erinnert sich Winkler.

Diese Zeiten sind vorbei. Ebenso der langjährige Streit um die riesige Solaranlage im Inneren der Galopprennbahn. Der Rennverein hatte das Gelände an die Solarwatt AG aus Dresden verpachtet, Ende 2010 ging die Anlage ans Netz. Der Energieversorger Drewag weigerte sich aber, für den eingespeisten Strom die höhere Vergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) zu zahlen, weil ihrer Meinung nach die Anlage auf der „Grünen Wiese“ stand. Nach einem Urteil des Bundesgerichtshofs fließt nun seit August 2013 das Geld. „Seither hat die Drewag die seit Errichtung angefallene Vergütung an den Betreiber ausgezahlt. Und zahlt weiterhin“, so Drewag-Sprecherin Gerlind Ostmann.

Bis zur Eröffnung des Bauwerks heute am frühen Nachmittag sollen auch die Gaststätten unter der Tribüne fertig sein – rund 300 Plätze gibt es hier. In den vergangenen Tagen haben die Handwerker noch fleißig geschleift und gesägt. Auch Oberbürgermeisterin Helma Orosz (CDU) will heute dabei sein. Christoph Winkler wird nicht mehr lange die Geschicke des Vereins lenken. Der 70-Jährige war im Januar 2013 eingesprungen, um dem angeschlagenen Verein aus seinen Schwierigkeiten zu helfen. Am Freitagabend soll ein neuer Vorstand gewählt werden.