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Hinein ins große Wiesenstück

Das Außengelände des christlichen Kindergartens ist fertig. Hier gibt`s jetzt sogar ein Heupferd mit Wagen.

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© Klaus-Dieter Brühl

Von Kathrin Krüger-Mlaouhia

Großenhain. Der Rasen ist ganz frisch eingesät und deshalb abgesperrt, damit er anwachsen kann. „Das wäre nicht gut, wenn da jemand drauf rumläuft“, meint Ulrike Vogt, die Leiterin des christlichen Kindergartens. Nicht gut für die Wiese und nicht gut für die noch laufende Gewährleistung.

Der neue Pfarrer der katholischen Kirche „St. Katharina“ Andreas Eckert segnete den Spielplatz ein.
Der neue Pfarrer der katholischen Kirche „St. Katharina“ Andreas Eckert segnete den Spielplatz ein. © Klaus-Dieter Brühl
Großer Kreis vor einem großen Moment: Im christlichen Kindergarten ist nach drei Jahren Vorbereitung der Spielplatz fertig.
Großer Kreis vor einem großen Moment: Im christlichen Kindergarten ist nach drei Jahren Vorbereitung der Spielplatz fertig. © Klaus-Dieter Brühl

Doch die neuen Spielgeräte sollen den Steppkes des Kindergartens von St. Katharina nicht mehr länger vorenthalten werden. Schließlich mussten sie sich zwölf Wochen weitgehend gedulden. So lange dauerte die Neugestaltung der Außenanlagen durch die Meißner Firma Baustein – nach Plänen von Landschaftsgestalterin Ellen Schulz aus Dresden. Und nach eigenen Vorstellungen der Kinder. Ihre Ideen hatten vor drei Jahren den Anfang gemacht.

Nun ist schon so manches Kind von damals nicht mehr in der Einrichtung. Und mancher heutige Kindergartensteppke war seinerzeit noch gar nicht geboren. Trotzdem ist der Tag nun gekommen, da das „große Wiesenstück“ in Beschlag genommen werden kann. Mit Sekt und Saft wird angestoßen. Und im Kreis um ein Nadelzweig-Rund mit vier roten Kerzen in Gläsern drehen sich Kinder und Erzieherinnen und freuen sich darauf, endlich wieder im Garten zu spielen. Darauf haben alle lange gewartet.

Über 100 000 Euro hat das „große Wiesenstück“ gekostet – ein bisschen mehr als geplant. Zwei Drittel zahlte das katholische Bistum, ein Drittel die Stadtverwaltung. Auch Eigenmittel kamen zum Einsatz. Entstanden ist ein Gartenparadies mit ganz individueller Note. Die hat Holzgestalter Peter Kanis aus Constappel dem Freigelände verpasst.

Denn er hat die Spielgeräte für das „große Wiesenstück“ entwickelt – aus Robinien- und Lärchen- bzw. Eichenholz. „Ich habe mich gefragt, was hier für Großenhain typisch ist“, so der 51-Jährige. Er kam auf Wiesen und Felder und hat das in Holz umgesetzt. So lädt ein großes Heupferd mit einem Wagen aus großen Fässern zum Klettern ein. Auch hölzerne „wiegende Grashalme“ zum Schaukeln gibt es. Das „wiegende Ährenfeld“ erhebt sich über ein Kletternetz. Ein Holzhäuschen soll Gartenküche werden, sagt Ulrike Vogt. Alles ist mit geschwungenen, organischen Formen gearbeitet, eben wie eine große Wildblumenwiese.

Die Kinder vom christlichen Kindergarten sind begeistert und stürmen unerschrocken zum ersten Mal die neuen Spielgeräte. Auch ihre Matschanlage wurde erneuert, Peter Kanis hat die alten Rinnen durch Edelstahlteile ersetzt. Gebaut hat er vieles vor Ort. So ist nichts „von der Stange“. Doch bisher konnten die Kinder nur von Weitem zusehen. Geblieben ist ihre Belancierstrecke. Eine Rollerbahn gibt es auch.