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Hin und her um neue Wohnbaugebiete

Mehrere Flächen in Strehla kämen für Eigenheime infrage, doch die Eigentümer tun sich schwer. An einer Stelle könnte es nun Hoffnung geben.

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© Sebastian Schultz

Von Eric Weser

Strehla. Strehla soll ein neues Baugebiet bekommen. Die Fläche der ehemaligen Gärtnerei Großmann an der Torgauer Straße soll ein Eigenheimstandort mit rund 30 Parzellen werden. Das dafür nötige Bebauungsplan-Verfahren, an dessen Ende Baurecht für die annähernd drei Hektar entsteht, will die Stadt jetzt auf den Weg bringen. Darauf verständigten sich die Stadträte am Montag.

Karree hinter Norma: Aufgrund der Zentrumsnähe im Stadtrat ein klarer Favorit für ein Baugebiet. Doch eine baldige Erschließung des Areals gilt momentan als nicht sehr wahrscheinlich.
Karree hinter Norma: Aufgrund der Zentrumsnähe im Stadtrat ein klarer Favorit für ein Baugebiet. Doch eine baldige Erschließung des Areals gilt momentan als nicht sehr wahrscheinlich. © Sebastian Schultz
Altes Gärtnerei-Gelände gegenüber vom Stadtpark: Statt vieler Bäume sollen auf der Fläche an der B182 schon bald viele neue Eigenheime stehen. Eine Firma aus Meißen will dafür sorgen – zeitnah.
Altes Gärtnerei-Gelände gegenüber vom Stadtpark: Statt vieler Bäume sollen auf der Fläche an der B182 schon bald viele neue Eigenheime stehen. Eine Firma aus Meißen will dafür sorgen – zeitnah. © Sebastian Schultz

Um die Schaffung der Bauplätze kümmert sich die Kommune allerdings nicht selbst, sondern das Meißner Immobilienunternehmen Lehmann, wie dessen Geschäftsführer Maik Lehmann bestätigt. „Wir haben über unsere Partnergesellschaft LESTA Immobilien GmbH das Grundstück in Strehla gekauft.“

Inzwischen arbeite man an der Entwicklung der Fläche zum Bauland. Eine Prognose, wann die Grundstücke verfügbar sein werden, will Lehmann nicht abgeben. Auch für eine Aussage über Quadratmeter-Preise sei es momentan noch zu früh. Seine Firma sei momentan noch mit der Erschließung eines Wohngebietes in Meißen beschäftigt, in Großenhain stehe mit dem Heideblick ein weiteres Projekt dieser Art an, das bis Sommer 2018 ungesetzt werden soll. „Unser Wunsch wäre es, dass wir im Sommer nächsten Jahres die Erschließung in Strehla in Gang setzen können“, wagt der Unternehmer eine vorsichtige Vorausschau.

Das dürfte man in Strehla gern hören. Denn der Nachfrage nach Bauland steht in der Stadt derzeit kein befriedigendes Angebot gegenüber. Das kürzlich von der Firma Bauplatz.io erschlossene Wohngebiet an der Straße Zum alten Weinberg mit seinen neun Parzellen ist bereits voll. Und auf anderen Flächen, die für neue Wohnbebauung erschlossen werden könnten, tut sich nichts. Beispiel alte Steingutfabrik. Das Areal gehört der Firma FBS Rackwitz aus der Nähe von Leipzig. Der Firmenchef hatte im Frühjahr 2016 vor den Stadträten zugesagt, nach dem Abriss der Industrieruinen bis zu 35 Baugrundstücke schaffen zu wollen. Diese Zusage scheint aber verpufft, zwischen Stadt und Investor gibt es offenbar so gut wie keinen Kontakt.

Endlos-Diskussion soll aufhören

Ebenso leid ist man unter den Stadtpolitikern die Diskussion um das Drei-Hektar-Areal hinter dem Discounter Norma. Die Eigentumsverhältnisse der Fläche sind zersplittert. Ein klares Bekenntnis, dass dort zeitnah eine Erschließung stattfinden soll, gibt es offenbar nicht.

Derlei Wankelmut bei den Eigentümern beziehungsweise Investoren ist ein Problem für Stadtpolitiker. Denn die haben zwar bei der Flächenentwicklung in der Stadt ein Wort mitzureden. Allerdings können sie nicht beliebig viele Wohnbauflächen ausweisen, weil die übergeordneten Behörden das wiederum nicht genehmigen. Also muss die Stadt sich auf gewisse Areale beschränken. Das Risiko: Unternehmen die dortigen Eigentümer oder Investoren nichts, könnte die Bauland-Schaffung für längere Zeit blockiert sein. Eine Situation, auf die es die Stadtpolitik nicht ankommen lassen will. Deshalb will die Kommune jetzt erst einmal sämtliche Wohnbauflächen ausweisen. Je nach Rückmeldung der Behörden wollen die Stadträte dann dort die Entwicklung vorantreiben, wo in absehbarer Zeit eine Aussicht besteht, dass es mit der Schaffung von Wohnbauflächen auch wirklich klappen könnte. Am ehesten scheint das derzeit beim ehemaligen Gärtnerei-Areal an der Torgauer Straße der Fall zu sein.

Immobilienunternehmer Maik Lehmann jedenfalls bekräftigt seinen festen Willen, dort Bauplätze schaffen zu wollen.