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Himmelblauer Blickfang

Zum traditionellen Parkfest treffen sich zum ersten Mal Trabantfans in Mockritz. Doch das ist nicht die einzige Neuheit.

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© André Braun

Von Helene Krause

Mockritz. Trabis knattern über die Straße am Mockritzer Park. Der typische Geruch der Abgase der Zweitakter liegt in der Luft. Interessiert schauen die Festbesucher dem Fahrzeugkorso zu. Das Trabanttreffen ist eine der Attraktionen des Mockritzer Parkfestes. Es ist dieses Jahr erstmals in das Veranstaltungsprogramm aufgenommen worden.

Der Heimatverein Mockritz, der sich erst in diesem Jahr gegründet hat, organisierte zum ersten Mal das traditionelle Parkfest. Seine Mitglieder wollten etwas Neues machen. Weil die Eltern von Marcus Hagen im Heimatverein sind, hatten sie die Idee für das Trabanttreffen. Marcus Hagen ist im Oldiefriemlerklub in Nossen und seit seiner Kindheit ein begeisterter Trabifan. Er sprach Freunde und Bekannte an. Gemeinsam entschlossen sie sich, sich in Mockritz zu präsentieren.

Zu der Veranstaltung ist Hagen mit seinem himmelblauen Trabant gekommen. Ihn besitzt er seit etwa einem Jahr. „Das Fahrzeug ist eine Erinnerung an meine Kindheit“, sagt er. An den Fahrzeugen fasziniert den 32-Jährigen die Einfachheit, und dass man noch vieles selbst reparieren kann. „Es ist ein unkompliziertes Auto“, meint Marcus Hagen. Seine Frau braucht, wie er sagt, viel Toleranz, denn es kommt hin und wieder vor, dass er mit Freunden auch über Nacht an einem Fahrzeug werkelt. „Die Freunde helfen mit. Da gibt es einen für die Elektrik, einen für den Motor, einen für den Lack und so weiter. Jeder bringt sich ein und hilft dem anderen“, sagt er. Seine Tochter und der Sohn fahren gern mit dem Trabant mit.

Zum ersten Trabanttreffen sind elf Trabis, ein Wartburg und ein jugoslawischer VW-Käfer nach Mockritz gekommen. Einer der Trabis hat ein zusammengeklapptes Zelt auf dem Dach. Ein anderer ist ein Cabrio der NVA. Auch ein paar Mitglieder anderer Klubs sind beim Treffen mit dabei, unter anderem die „Ifa Patenbrigade Ost“ mit Mitgliedern aus Meuselwitz und Falkenhain.

Die Organisation des Parkfestes dauerte mehrere Wochen. In den vergangenen Jahren bereitete der Jugendklub Mockritz das Fest vor. Weil viele Mitglieder für die Organisation des Festes keinen Urlaub erhielten, schafften sie es nicht mehr, die Veranstaltung auf die Beine zu stellen. „Es ist ein ziemlicher Aufwand“, meint Thomas Frust. Er ist der Vorsitzende des Heimatvereins Mockritz. Die Jugendlichen traten an Frust heran, ob er eine Alternative habe. Er startete einen Aufruf zur Gründung eines Heimatvereins. 45 Einwohner von Mockritz und Umgebung meldeten sich. 35 davon sind jetzt im Heimatverein organisiert. „Wir wollten die Tradition des Parkfestes fortsetzen“, sagt Thomas Frust. Für das Fest haben sie das Programm der vergangenen Jahre übernommen. So gibt es das Beerpong, das Badewannengondeln sowie das Traktortreffen weiterhin. Auch das Fußballturnier steht nach wie vor auf dem Programm. Es gibt am Sonntagvormittag den traditionellen Frühschoppen. Zu dem spielt in diesem Jahr das Leubaer Blasmusik Duett. Für die Kleinen wird ein Kinderprogramm mit Hüpfburg, Kindereisenbahn und Laufbällen veranstaltet. Und jede Menge Musik und Tanz sorgen für Unterhaltung.

Das Wochenende vor dem Fest haben die Mitglieder des Heimatvereins den Park auf Vordermann gebracht, denn auch um die Pflege dieser Anlage kümmern sie sich.