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Hiltrud Snelinski ist jetzt Ehrenbürgerin

Die frühere Bürgermeisterin erhält diese Auszeichnung als erste Rammenauerin. Zudem wird der Ehrenamtspreis verliehen.

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© Gemeinde Rammenau

Rammenau. Mit einem symbolischen Paukenschlag startete Rammenau am Wochenende in sein 790-jähriges Festjahr: Auf dem Neujahrsempfang der Gemeinde überreichte Bürgermeister Andreas Langhammer (Initiative für Rammenau) seiner Vorgängerin Hiltrud Snelinski (parteilos) die Urkunde zur Ernennung als Ehrenbürgerin. Die 66-Jährige, die Ende Oktober in den Ruhestand ging, ist vermutlich die erste Rammenauerin, der diese Ehre zuteil wird. Die Gäste des Empfangs quittierten es mit stehenden Ovationen. Zu Recht, wie man nicht nur in Rammenau meint. Hiltrud Snelinski arbeitete seit 1984 in der Gemeindeverwaltung ihres Heimatortes. Sie war erst stellvertretende Bürgermeisterin, seit 1986 Bürgermeisterin. Viele Jahre übte sie dieses Amt ehrenamtlich aus – und entscheid sich trotzdem für einen Vollzeitjob, bei dem sie nicht weniger leistete, als viele ihrer hauptamtlichen Kollegen.

Unter Hiltrud Snelinski wurde Rammenau im Jahr 2012 schönstes Dorf Sachsens und holte ein Jahr später beim Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ eine Goldmedaille. Rammenau vertrat den Freistaat Sachsen im Jahr 2016 beim Europäischen Dorferneuerungswettbewerb und holte auch dort einen Preis. Er habe von Frau Snelinski eine gut funktionierende Gemeinde und ein bestelltes Feld übernommen, sagte Andreas Langhammer, der seit November 2017 ehrenamtlicher Bürgermeister ist. Zahlreiche Straßen wurden saniert, weitere Maßnahmen auf diesem Gebiet sind vorbereitet. Auch die Vorarbeiten für ein neues Wohngebiet am Burkauer Weg liefen noch in der Amtszeit seiner Vorgängerin, sagte Andreas Langhammer in seiner Laudatio. Sie nehme die Ehrenbürgerschaft symbolisch für viele Rammenauer entgegen, sagte Hiltrud Snelinski, die von dieser Auszeichnung völlig überrascht wurde. Ohne das Mittun vieler Bürger hätte man in Rammenau nicht das schaffen können, was erreicht worden ist. Die Ehrenbürgerschaft, die auf Lebenszeit verliehen wird, ist die höchste Auszeichnung, die eine Stadt oder Gemeinde vergeben kann. Über die Verleihung entschied der Rammenauer Gemeinderat erst im Dezember. Aktuell ist Hiltrud Snelinski die einzige Ehrenbürgerin in der Region Bischofswerda. Nur die Gemeinden Schmölln-Putzkau und Burkau würdigten nach der Wende jeweils einen langjährigen Ortschronisten mit dieser Auszeichnung. Das Ehrenamt genießt in Rammenau generell eine hohe Wertschätzung. Vor einem Jahr vergab die Gemeinde erstmals einen Ehrenamtspreis. Bis zu drei Bürger, die sich auf politischem, baulichem, sozialem, sportlichem oder kulturellem Gebiet herausragend für ihr Dorf einsetzen, können damit jährlich ausgezeichnet werden. Der Preis wurde in diesem Jahr an Steffi Huste, Udo Mangelsdorf und Lutz Goschler verliehen. Steffi Huste widmet sich besonders der Geschichte des in Rammenau geborenen Philosophen Johann Gottfried Fichte und den Ausstellungen im Alten Gefängnis. Udo Mangelsdorf engagiert sich neben seiner Tätigkeit als Gemeinderat besonders für den Heimatverein, die Rammenauer Hobby-Schauen, die auf die ganze Westlausitz ausstrahlen, und für den Fichte-Lauf. Lutz Goschler ist Vorsitzender des Judosportvereins im Ort. Er spendet einen Großteil seiner Freizeit dem Kinder- und Jugendsport. (SZ)