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Hilfe für Schönfeld nach Sturmschäden

Der Landkreis und Nachbarkommunen schicken Unterstützung. Die Aufräumarbeiten sind in vollem Gange.

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© Klaus-Dieter Brühl

Von Kathrin Krüger-Mlaouhia

Schönfeld. Trotz großer Sturmschäden im Gemeindegebiet Schönfeld (SZ berichtete) ist Bürgermeister Hans-Joachim Weigel ein Stück erleichtert – denn zahlreiche Hilfsangebote sind eingegangen. Die Stadt Großenhain schickt ab Dienstag zwei Bauhofleute, außerdem Technik, so einen Schredder, die Hubbühne und Motorsägen, um im zerstörten Schlosspark Ordnung zu schaffen. Hier hatte der schwere Sturm vom Donnerstag 15 große Bäume umgestoßen und viel Windbruch hinterlassen.

Die Dachdeckerei Krause repariert das Dach des Schönfelder Ambulatoriums.
Die Dachdeckerei Krause repariert das Dach des Schönfelder Ambulatoriums. © Klaus-Dieter Brühl
City Forest schreddert überall heruntergebrochene Äste – hier am Linzer Friedhof.
City Forest schreddert überall heruntergebrochene Äste – hier am Linzer Friedhof. © Klaus-Dieter Brühl

Solidarität kam auch aus Priestewitz mit Hilfsangeboten und vom Landkreis. Landrat Arndt Steinbach war am Sonntag selbst zwei Stunden in der Gemeinde, um sich ein Bild von den Schäden in den Parkanlagen zu machen. „Wir bekommen Unterstützung vom Technischen Hilfswerk und einige Arbeitskräfte, die mit aufräumen helfen“, freut sich Bürgermeister Weigel. Auch wichtige Tipps wurden gegeben.

Vorerst dokumentiert eine Verwaltungsmitarbeiterin den genauen Schaden. Über den Umfang kann die Gemeinde noch nichts sagen. Wertvolle Hölzer, zum Beispiel Buchen, will die Gemeinde über den Sachsenforst verkaufen. Am Mittwoch trifft sich Hans-Joachim Weigel deshalb mit dem Amtsleiter vom Forstamt des Landkreises und mit dem Sachsenforst. Interesse an Holz hat auch Laminathersteller Kronospan geäußert. Die Firma bietet eine Abnahmevereinbarung und Hilfe an.

Baumschäden hat Schönfeld nicht nur in den Parkanlagen am Schloss und in Kraußnitz, sondern auch am Sportplatz in Böhla b.O. Am Montag ging es hier um nicht mehr standfeste Pappeln. Auf dem Radweg an der Fasanerie nach Linz liegen ebenfalls noch Stämme. Die Liegaer Straße in Schönfeld ist noch gesperrt, weil die Kreisstraßenmeisterei hier umgestürzte Baumstämme bergen muss. Der Zugang zu den Gärten ist allerdings gewährleistet. Gearbeitet wird auch am Friedhof in Linz.

Liegaer Straße noch gesperrt

Am Schönfelder Ärztehaus müssen zwei geschädigte Kronen abgesägt werden. Hier gab es auch einen Stromschaden, denn ein Kabel wurde bei den Bergungsarbeiten abgedreht. Nun sind die Dachdecker schon am Ambulatorium zugange, wo ein Baum draufgestürzt war. „Wir arbeiten uns Stück für Stück vor“, so Bürgermeister Weigel. Dankbar ist er zudem über die Hilfe der Baufirma Förster aus Kraußnitz. Sie unterstützt gerade beim Bergen der Stämme aus dem Schönfelder Schlosspark.

In Oelsnitz versorgt nun eine Netzersatzanlage die Anwohner mit Strom. Die vom Sturm zerstörte Trafostation wird noch diese Woche abgetragen und durch eine kleinere neue Kompaktstation ersetzt, so Tilo Kadner von der Enso in Großenhain. Dafür wird gerade alles vorbereitet. Auch Tiefbauarbeiten sind erforderlich. Das Umschalten wird voraussichtlich am Freitag erneut eine Stromabschaltung erfordern.

In Lüttichau und Welxande konnten die Leitungen noch vorm Wochenende repariert werden. In Lüttichau waren über 200 Meter Luftkabel heruntergerissen und mussten samt Hausanschlüssen neu gebaut werden. Am Freitagabend ging Lüttichau ans Netz. In Welxande war die Mittelspannungsleitung am Freitagmittag repariert. Nun geht der Netzmeister der Enso an die Schäden im Wald. „Eventuell sind deshalb noch mal Sicherheitsabschaltungen erforderlich“, so Tilo Kadner.

Zwischen Brößnitz und Großthiemig ist die Straße laut SZ-Informationen noch immer gesperrt. Hier müssen 50 Bäume auf Großthiemiger Flur von der Fahrbahn geräumt werden. Auch das Telefonkabel hat es hier heruntergerissen. In Quersa liegen noch Straßenbäume am Rand, die ebenfalls weggeschafft werden müssen. Bürgermeister Wolfgang Hoffmann ist seinen Feuerwehrkameraden dankbar für ihren unermüdlichen Einsatz.

Sicherheit hat jetzt Vorrang

Das kann auch Bürgermeister Dirk Mocker in Thiendorf sagen. Er hat gestern eine Dringlichkeitsliste der anstehenden Aufgaben gemacht. „Ganz oben stehen die öffentlichen Straßen und Plätze“, so Mocker. Die Straße Sacka-Lötzschen ist frei, nur ein betroffenes Stück ist als Baustelle ausgewiesen. Die Anliegerstraße Sacka-Röhrsdorf hingegen musste wegen umgestürzter Bäume gesperrt werden. Die Gemeinde kontrolliert jetzt die Bäume an Spielplätzen und Straßen.

„Am Spielplatz Tauscha wurden Bäume verschnitten und im Sackaer Wäldchen. An der B 98 ist am Wochenende noch was heruntergebrochen“, so Mocker. Gearbeitet werde auch am Teich zwischen Kleinnaundorf und Würschnitz. Das zerstörte Schützenhaus in Sacka wurde der Versicherung gemeldet, ein Gutachter wird einen Kostenvoranschlag aufstellen. Eine Fachfirma soll die vorläufige Sicherung erledigen. Der Sommerschießbetrieb findet nun in Großenhain statt.