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Hilfe für psychisch Kranke

Im Kreis gibt es stationäre und ambulante Angebote für Betroffene. Die sind nicht immer gut und schnell erreichbar.

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© Symbolbild/Marko Förster

Von Tina Soltysiak

Region Döbeln. Zwischen drei und fünf Monate beträgt in der Region Döbeln die Wartezeit auf einen Termin bei einem Facharzt für Psychiatrie. Das sagte Dr. Rudolf Lehle, ärztlicher Direktor des Fachkrankenhauses Bethanien Hochweitzschen, kürzlich bei einem Vor-Ort-Termin. Es gebe im gesamten Landkreis zu wenige Spezialisten.

Dennoch sei Mittelsachsen, was die Versorgungsstruktur der Psychiatrie und Suchthilfe betrifft, relativ gut aufgestellt. Die Fäden laufen bei der Psychosozialen Arbeitsgemeinschaft des Landkreises zusammen. Dieser finanziert drei Bereiche direkt: die Suchtberatungsstellen, die Kontakt- und Beratungsstellen sowie das Gesundheitsamt.

An den Standorten des Amtes in Döbeln, Freiberg und Mittweida ist je ein Sozialpsychiatrischer Dienst (SpDi) etabliert. Wie aus dem Psychiatrieplan des Kreises hervorgeht, sei „mancherorts die Erreichbarkeit für die Patienten allerdings nicht in ausreichendem Maße gegeben“. Der SpDi hat eher eine Vermittlerfunktion. Dort werden Betroffene – aber auch deren Angehörige – beraten, wo es unter anderem Angebote für die Nachbehandlung der psychisch Kranken gibt.

Die Einrichtung in Hochweitzschen fungiert als Haupt-Versorgungskrankenhaus auf dem Gebiet der Erwachsenenpsychiatrie. Die Kinder- und Jugendpsychiatrie ist im Klinikum Mittweida untergebracht. Außer dem Fachkrankenhaus und dem SpDi existieren drei Suchtberatungs- und -behandlungsstellen mit insgesamt zwölf Außenstellen sowie vier psychosoziale Kontakt- und Beratungsstellen. „Es gibt außerdem vier Wohnstätten für die Psychiatrie und eine für die Suchthilfe. In der Regel bestehen dazu Außenwohngruppen und ambulantes betreutes Wohnen“, sagte Rudolf Lehle.