Von Mareike Huisinga
Pirna. Anja Kämpfe nimmt das Bilderbuch für Kinder und wickelt es sorgsam in rotes Geschenkpapier ein. Dann bindet sie eine weiße Schleife herum, die sie an den Enden mit einer Schere kräuselt. Schließlich kommt noch ein Aufkleber drauf. „Viele Grüße vom Weihnachtsmann. Für Jungen und Mädchen ab zwei Jahren“, steht da geschrieben.
In diesem Jahr packt Anja Kämpfe zum ersten Mal Geschenkepäckchen, die am dritten Adventswochenende auf dem Sozialen Weihnachtsmarkt Sonnenstein kostenlos an Kinder verteilt werden. Sie hat allerlei Kleinigkeiten gekauft, darunter ein Mandala-Malbuch und Süßigkeiten. Unterstützt wird sie von ihrer Tochter Jessy. „Sie spendete ein Buch“, sagt die Mutter und lächelt ihre Tochter an.
Warum engagiert sich die Familie? „Ich finde es wichtig, dass alle Kinder ein Geschenk bekommen“, erklärt Anja Kämpfe. Bereits zum siebten Mal wird der Soziale Weihnachtsmarkt auf dem Sonnenstein gefeiert. Kämpfe begrüßt die Initiative. „Viele Familien, die knapp bei Kasse sind, können sich einen Bummel über einen normalen Weihnachtsmarkt nicht leisten“, erzählt die Pirnaerin.
Auch Flüchtlingsfamilien sind eingeladen
Sie arbeitet als Hauptbuchhalterin bei der Volkssolidarität (VS) in Pirna und ist längst nicht die Einzige, die sich für den Sozialen Weihnachtsmarkt engagiert. „Viele Mitarbeiter der Volkssolidarität sowie Privatpersonen haben Geschenke in den Geschäftsstellen abgegeben, die von uns verpackt und dann zu den Abgabestellen gebracht werden“, erklärt Kämpfe.
Die Volkssolidarität ist ein Kooperationspartner des Sozialen Weihnachtsmarkts. VS-Geschäftsführerin Gabriele Hünlich steht voll hinter der Idee und stellt fest: „Vor allem für Kinder aus sozial schwächeren Familien ist es wichtig, Weihnachten als das zu erleben, was es für Kinder sein sollte: eine Zeit voller Fantasie, Überraschungen und Freude.“
Organisiert wird der Soziale Weihnachtsmarkt von dem Paritätischen Wohlfahrtsverband Sachsen und dessen Pirnaer Mitgliedsorganisationen. Er richtet sich an alle Menschen. „Flüchtlingsfamilien und Asylsuchende sind herzlich eingeladen“, betont Thomas Neumann, Pressesprecher des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Sachsen.
Geschenke werden noch gesucht
Insbesondere Familien mit kleinem Geldbeutel soll der Markt etwas Weihnachtsfreude zum kleinen Preis ermöglichen. Das bedeutet konkret: Glühwein, Bratwurst und Attraktionen gibt es zu erschwinglichen Preisen. Höhepunkt ist sicherlich der Auftritt des Weihnachtsmannes. Der überreicht jedem Jungen und Mädchen auf dem Markt ein kleines Geschenk.
Damit auch in diesem Jahr kein Kind leer ausgehen muss, werden noch Geschenke benötigt. „Rund 250 Geschenke sind bisher abgegeben worden“, erklärt Neumann. Erfahrungsgemäß werden aber bis zu 500 Geschenkpakete benötigt. Besonders für Kinder im Alter von acht bis zwölf Jahren fehlen noch Geschenke. Diese Strecke war schon im vergangenen Jahr ein Engpass. „Einige Jungen und Mädchen bekamen damals keine Überraschung, weil wir einfach nicht genug für diese Altersgruppe hatten“, sagt Neumann. Thomas Neumann, Pressesprecher des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Sachsen.
Auch nächstes Jahr gibt es die Aktion wieder
Gesucht werden Kleinigkeiten für Kinder von null bis zwölf Jahren. Das können Spielsachen, Lernmaterialien, Bücher und Naschwerk sein oder was sonst noch die Kinderherzen erfreut. Die Geschenke sollen möglichst eingepackt sein und einen Hinweis auf die Altersklasse tragen und ob der Inhalt für Jungen oder Mädchen bestimmt ist.
Unterdessen hat Anja Kämpfe in der Geschäftsstelle der Volkssolidarität weitere Pakete für diesen besonderen Weihnachtsmarkt geschnürt. Für sie steht fest: „Nächstes Jahr packe ich wieder Geschenke für die Veranstaltung ein.“