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Hilfe bei Fußschmerzen

Ursachen für Fußschmerzen gibt es reichlich und jeder verbindet mit Fußschmerzen etwas anderes.

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© Elblandkliniken

Frau Dr. Hartwich, was sind aus Ihrer klinischen Erfahrung die Hauptursachen für Schmerzen in den Füßen?

Prinzipiell muss man akute und chronische, länger andauernde Fußschmerzen, unterscheiden. Akute, plötzlich eintretende Schmerzen, kommen häufig im Rahmen von Verletzungen oder Umknicktraumata vor. Je nach Schwere der Verletzung erleidet der jüngere Patient bei einem Umknicktrauma eher eine Weichteil-/Bandverletzung, wohingegen der ältere Patient eher einen Knochenbruch nach Umknicktrauma erleiden kann. Chronische Schmerzen des Fußskeletts sind meist Schmerzen, die bei Belastung oder vermehrter Belastung in Erscheinung treten und dauerhafte Beschwerden verursachen können. Aber auch Abnutzung bzw. Verschleiß der Gelenkstrukturen verursachen Schmerzen.

Welchen Stellenwert nimmt in diesem Zusammenhang die Behandlung diabetischer Füße ein?

Die Füße eines Langzeitdiabetikers bedürfen einer besonderen Aufmerksamkeit. Aufgrund der im Verlauf eintretenden neurologischen Veränderung mit Schmerz und Sensibilitätsminderung bis hin zum völligen Verlust der Sensibilität und Ausbildung von Fußdeformitäten bemerkt ein Patient kaum oder keine Veränderung an den Füßen, selbst banale Verletzungen oder Druckläsionen werden nicht bemerkt und ein Infekt kann sich ausbreiten. Auch ungeeignetes Schuhwerk ist ein Risikofaktor.

Welche diagnostischen und therapeutischen Verfahren nutzen Sie im Elblandklinikum Riesa, um zu helfen?

Prinzipiell und grundsätzlich bedarf der diabetische Fuß einer interdisziplinären Behandlung. Neben der laborchemischen, bildgebenden und klinischen Befundaufnahme werden die Kollegen der Gefäßchirurgie, Angiologie und Radiologie zur Erhebung des Gefäßstatus und möglicher notwendiger Therapiemaßnahmen sowie die internistischen Kollegen und Kollegen der Neurologie involviert. Nach Vervollständigung aller Untersuchungsmaßnahmen wird je nach Befund mit dem Patienten ein konservativ oder operatives Behandlungskonzept besprochen. Für die Initiierung der ambulanten Nachsorge stehen uns der Sozialdienst, das Sanitätshaus und der Orthopädieschuhmacher zur Seite.

Was können Diabetiker selbst tun, um gesundheitlichen Beeinträchtigungen an den Füßen vorzubeugen?

Die regelmäßige Reinigung, Selbstuntersuchung und Pflege der Füße des Betroffenen ist unabdingbar, um frühzeitig Veränderungen wie Blasen, Druckstellen-/Läsionen und Einrisse zu erkennen. Wenn bisher kein orthopädisch angepasstes Schuhwerk notwendig war oder vorhanden ist, sollte auf ein geeignetes Schuhwerk für den Fuß geachtet werden. Ebenfalls sollte bei Diabetikern mit erhöhtem Risiko für Fußkomplikationen eine regelmäßige sachgerechte Fußpflege erwogen werden.

Die Fragen stellte Kristin Koschnick.

Das SZ-Gesundheitsforum „Hilfe bei Fußschmerzen (diabetischer Fuß)“ findet am Mittwoch, dem 28. November 2018 um 18 Uhr im Elblandklinikum Riesa, Weinbergstraße 8, 01589 Riesa, Konferenzraum Ebene 5, statt. Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung wegen begrenzter Platzkapazität wird gebeten unter Tel. 03521 41045520 oder 0351 837475670.