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Hier waren Feuerteufel am Werk

Im Landkreis gab es leider auch 2015 wieder Menschen, die Gefallen daran haben, wenn das Hab und Gut von anderen brennt.

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© Archiv/Falk Bernhardt

In Hainichen brannte es an zehn Stellen. Der oder die Täter sind noch nicht gefasst. In Leisnig zündete ein 29-Jähriger Autos an. Selbst eine achtlos weggeworfene Zigarette oder Ähnliches kann die Feuerwehr auf den Plan rufen. Auch das zählt als Brandstiftung. Hier ein Rückblick:

Ein Feuerteufel hat die Leisniger Kameraden im Sommer auf Trab gehalten. Er hatte es auf geparkte Autos abgesehen und schlug stets in der Nacht zu.
Ein Feuerteufel hat die Leisniger Kameraden im Sommer auf Trab gehalten. Er hatte es auf geparkte Autos abgesehen und schlug stets in der Nacht zu. © Dietmar Thomas
Zu einem Großbrand kam es in einer Recyclingfirma in Freiberg. Über 200 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienst und THW waren im Einsatz.
Zu einem Großbrand kam es in einer Recyclingfirma in Freiberg. Über 200 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienst und THW waren im Einsatz. © Archiv/Tom Wunderlich

Flammeninferno auf Vierseithof

Florian Großer ist der Held des Jahres 2015 in Hainichen, weil er 25 Menschen das Leben gerettet hat. Auf diesen Titel hätte er sicher gern verzichtet. Denn die Umstände sind schrecklich: Ein bislang noch unbekannter Brandstifter hatte in der Nacht zum 1. Dezember einen Holzstapel direkt vor Florians Kinderzimmerfenster in Brand gesteckt.

Der Junge war der Erste, der die lebensgefährliche Situation erkannt und sofort Alarm geschlagen hatte. Alle Bewohner konnten sich unverletzt retten. Zwei der vier Wohnhäuser eines Vierseithofes wurden bei dem Brand komplett zerstört und sind nach wie vor unbewohnbar. Sechs Familien wurde das Zuhause genommen.

Die Einsatzkräfte waren gegen 1.15 Uhr verständigt worden. Die Löscharbeiten dauerten etwa vier Stunden. Insgesamt waren 127 Kameraden umliegender Ortschaften im Einsatz. Es war nicht der einzige schlimme Brand in Hainichen – insgesamt waren es zehn.

Die Polizei sieht einen Zusammenhang zwischen den Bränden an der Hospital- und an der Turnerstraße. In beiden Fällen wird wegen schwerer Brandstiftung ermittelt. Aufgrund der Branduntersuchungen geht die Polizei von einem Täter aus. (sol, FP)

Sechs Autos in Leisnig abgefackelt

Ein Feuerteufel hat die Leisniger Kameraden im Sommer auf Trab gehalten. Er hatte es auf geparkte Autos abgesehen und schlug stets in der Nacht zu. Das erste Mal am 29. Juli. Um 0.20 Uhr waren die Einsatzkräfte zu einem Feuer in der Niederlanggasse gerufen worden. Dort brannte ein Auto der Marke VW, das neben einer Hauswand parkte. Aufgrund dieses Standorts und der Lage im eng bebauten Altstadtbereich war die Lage kritisch. Doch die Kameraden konnten Schlimmeres verhindern. Zwar zogen Dämpfe in das angrenzende Wohnhaus. Diese konnten aber durch einfaches Lüften entfleuchen. Der Schaden betrug rund 1 000 Euro.

Nur anderthalb Wochen später, am 9. August, mussten die Kameraden erneut um kurz nach Mitternacht in die Niederlanggasse eilen. Die Anfahrt bis zum Auto selbst war unmöglich, weil die Leute ihre Autos in den engen Kurven abstellen. Als die Männer am Einsatzort eintrafen, war der Renault bereits gelöscht, weil das Feuer im Entstehen war. Den Schaden an dem Fahrzeug bezifferte die Polizei auf etwa 2 000 Euro.

Am 10. August um kurz vor Mitternacht standen auf dem Parkplatz an der Muldenwiese gleich mehrere Fahrzeuge lichterloh in Flammen: Zwei Pkw sind Totalschaden, einer wurde schwer beschädigt und ein weiteres Auto konnte noch rechtzeitig weggefahren werden. „Wir waren mit drei Fahrzeugen und 15 Mann im Einsatz. Wir wussten aber bei der Alarmierung nicht, dass mehrere Fahrzeuge brennen“, hatte Stadtwehrleiter Bernd Starke gesagt. Weil sie aus den Vorwochen Kummer gewöhnt waren, hatten sie trotzdem ausreichend Löschmittel dabei. Der Schaden betrug 25 000 Euro.

In allen Fällen hatte die Polizei wegen des Verdachts auf Brandstiftung ermittelt. Die Autobrände gehen vermutlich auf das Konto des jungen Mannes, der bereits 2014 in Leisnig sein Unwesen trieb. Damals zündete er leerstehende Gebäude und Gartenlauben an. Dafür sollte er 2015 verurteilt werden. Doch er lebt nicht mehr. Er war tot auf der Bahnstrecke zwischen Klosterbuch und Leisnig aufgefunden worden. Das hatte die Staatsanwaltschaft bestätigt. (sol)

Abfallballen in Freiberg in Brand gesteckt

Eine Rauchwolke stieg am 5. Juli über den Betriebshallen des Abfall-Verarbeiters Pyral in Freiberg auf. Auf dem Gelände der Firma brannten gepresste Abfallballen. Die Feuerwehr war mehrere Stunden lang mit mehr als 200 Einsatzkräften vor Ort. Vermutung: Brandstiftung. Spürhund der Polizei konnte den Einsatz von Brandbeschleunigern wittern. Gut zwei Wochen später brannte es auf dem Betriebsgelände in Lauenhain. Die Polizei ging von einem technischen Defekt aus, die Firmenleitung von Brandstiftung. (FP)

Zündelei im Döbelner Bürgergarten

Zu einem Spurt mit der Handspritze den Hang hinauf mussten die Kameraden der Döbelner Feuerwehr am Sonntag, 12. April, antreten. Ein Stück Hang an der Eisenbahnbrücke stand in Flammen. Zurück blieben schwarze Erde und angekokelte Bäume. Die Kameraden wurden dann verständigt, dass es im Bürgergarten noch an einer anderen Stelle brennt. Unterhalb der Gartenanlage brannte Gras. Ein aufmerksamer Bürger hatte mit seiner Gießkanne schon gute Arbeit geleistet. Die Kameraden mussten nur noch den Rest löschen. Insgesamt sieben Kameraden der Feuerwehr Döbeln waren mit insgesamt zwei Fahrzeugen im Einsatz. (sol)