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Hier spielt die Musik

Zum Beerwalder Dorfjubiläum haben sich Freizeitmusiker zusammengetan.

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© Anja Ehrhartsmann

Von Anja Ehrhartsmann

Beerwalde. Für die 650-Jahr-Feier, deren Auftakt bereits am kommenden Wochenende ist, haben sich die Beerwalder etwas ganz besonderes einfallen lassen: Zwölf Sänger und zwölf Musiker haben sich zusammengetan, um gemeinsam ein Konzert zu geben. Zu hören sein wird das Ergebnis am Sonnabend, 1. Juli, ab 19 Uhr im Zelt auf dem Festgelände.

„Alle im Ort machen mit, die ein Instrument spielen können oder des Singens mächtig sind“, sagt Volker Näcke, der im Orchester Trompete spielt. Sogar eine Harfe ist mit dabei, außerdem spielen Querflöte, Akkordeon, Keybord und Posaune in den Reihen des Freizeitorchesters. Zu ausgewählten Stücken sind auch Klanghölzer und Rasseln im Einsatz, beispielsweise bei „El Condor Pasa“. Die Leitung des Orchesters übernimmt Manuela Hennig, die auch die Stücke ausgewählt hat.

Außergewöhnliches Zusammenspiel

Seit etwa einem Jahr probt das Orchester einmal im Monat. „Wir mussten uns am Anfang erst einmal finden und das Klangbild ins Ohr bekommen.“ Denn die Zusammenstellung der Instrumente sei eher ungewöhnlich, aber durchaus wohlklingend. „Viele mussten auch erst wieder ins Spielen reinkommen.“ Aber nach drei oder vier Monaten habe es dann schon gut geklappt. „Seit dem Frühjahr sind die Sänger mit dabei.“ Bei den gemeinsamen Proben sei es vor allem darum gegangen, sich aufeinander abzustimmen, gerade auch, was die Lautstärke betrifft. „Wir Instrumentalisten sind ja meist etwas lauter“, sagt der 61-Jährige und schmunzelt. Die musikalische Auswahl des Konzertprogramms ist quer Beet. Zu hören sein werden einzelne Stücke und Melodienfolgen. Bekannte Märsche erwarten die Zuhörer etwa beim Schunkel-Medley, das Näcke am liebsten spielt. „Es sind viele Tonarten dabei und schöne Klänge in den Zwischenstücken, wenn es von einer Tonart in die andere geht“, sagt er.

Programm der Festwoche

Sonnabend, 24. Juni, 19.30 Uhr Fackelumzug ab der Bushaltestelle. 20 Uhr Sonnenwendfeuer auf dem Sportplatz.

Sonntag, 25. Juni, 13.30 Uhr Lesung mit Thomas Rosenlöcher in der Turnhalle. „Wie mir Gerhard den Mond auf den Rücken huckte.“

Sonntag, 26. Juni, 19.30 Uhr Mitmachtraining der Hartmannsdorfer Line Dancer „Wild Stompers“ in der Turnhalle.

Dienstag, 27. Juni, 18 Uhr Handdruckspritzenwettbewerb der Feuerwehr am Gerätehaus.

Mittwoch, 28. Juni, 15 Uhr Spielenachmittag für Kinder und Erwachsene auf dem Festplatz vor der Turnhalle. 17 Uhr Familienwettkämpfe.

Freitag, 30. Juni, 18.30 Uhr Gedenkveranstaltung für die verstorbenen Einwohner am Denkmal. 19.30 Uhr Vortrag zur Dorfgeschichte im Festzelt. Eintritt 2,50 Euro.

Sonnabend, 1. Juli, 12 Uhr Vogelschießen für Kinder, Losverkauf ab 11 Uhr. 19Uhr Konzert mit dem Orchester der Freizeitmusiker und Chor aus dem Ort. Anschließend Tanz mit der Gruppe „Crubbits“ und zu späterer Stunde folgt ein Auftritt der Dippser Funkengarde. Eintritt fünf Euro.

Sonntag, 2. Juli, 13 Uhr Vogelschießen für Erwachsene. Losverkauf ab 12 Uhr auf dem Festplatz. 15 Uhr Kinderprogramm mit Meister Klecks in der Turnhalle. 16 Uhr Musik zum Zuhören und Tanzen mit der „TAM Combony“ im Festzelt.

An allen Tagen ist für Essen und Getränke gesorgt. Vom 30. Juni bis 2. Juli wird in der Schule zudem eine Ausstellung zur Dorfgeschichte gezeigt.

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Volker Näcke selbst spielt schon seit fast 50 Jahren Trompete. Vor allem komme es darauf an, viel zu üben, gerade am Anfang. „Beim Trompete spielen wird der Ton mit den Lippen erzeugt, Mundstück und Instrument sind lediglich Verstärker.“ Und das sei gar nicht so einfach. Bis er sein erstes Lied habe fehlerfrei spielen können, dauerte es zwei Jahre, berichtet er.

Seine Leidenschaft für das Blechblasinstrument habe er schon in früher Jugendzeit entdeckt. Mit 18 Jahren kaufte er sich dann seine erste Trompete für 600 DDR-Mark. „Das war ein Vermögen damals.“ Die Trompete gibt es immer noch und sie ist immer noch voll funktionstüchtig. „Beim Trompete spielen bekomme ich den Kopf frei“, sagt Näcke. Unter anderem spielt er im osterzgebirgischen Bläserkreis St. Nikolai. „Es gibt einem ein gutes Lebensgefühl, wenn man mit anderen gemeinsam Musik machen kann“, findet er.

Dem Konzert zum Dorfjubiläum blickt der 61-Jährige gelassen entgegen: „Auch wenn mal ein falscher Ton dabei ist, wird das vom Publikum eigentlich nicht wahrgenommen.“ Entscheidend sei vielmehr das richtige Tempo. „Schlimmer ist es, wenn es mit dem Rhythmus nicht hinhaut und einer voraus spielt oder hinterher.“