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Hier soll Großerkmannsdorf wachsen

Der Radeberger Ortsteil ist gefragt. Aber es fehlt an Bauland. Zumindest eine Fläche ist jetzt in der Planung.

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© Thorsten Eckert

Von Jens Fritzsche

Großerkmannsdorf. Rückt Großerkmannsdorf dem Traum seines Ortsvorstehers jetzt wieder ein Stück näher? Ortschef Harry Hauck (Freie Wähler) wünscht sich ja bekanntlich seit Jahren ein „ländliches Einkaufszentrum“ für seinen Ort. Aber dafür, so hört er immer wieder von möglichen Investoren, ist Großerkmannsdorf derzeit noch ein bisschen zu klein. Zumindest, was die Einwohnerzahl betrifft.

Also baggert Hauck im übertragenen Sinne seit Jahren daran, endlich ein weiteres Wohngebiet für den Ortsteil zu bekommen. Denn – und hier kommen sozusagen zwei Wünsche zusammen – auch der Wunsch nach Bauland in Großerkmannsdorf ist groß. „Regelmäßig gibt es bei uns im Ortsamt Anfragen, ob man bei uns bauen könne“, freut sich Harry Hauck. Aber bisher muss er die meisten Leute wegschicken. Das neue Wohngebiet an der Heide ist längst ausgebucht, jetzt ist „nur“ noch Lückenbebauung im Ortsteil möglich. „Aber auch da haben wir ja schon fast alles genutzt, was geht“, beklagt der Ortsvorsteher regelmäßig, dass bisher weder in der Stadtverwaltung in Radeberg noch im Landratsamt die Begeisterung groß ist, wenn Harry Hauck dort seinen Wunsch nach einem neuen Wohngebiet anbringt. Im Moment, so heißt es dazu immer wieder aus dem Rathaus, wolle man die noch ungenutzten Flächen in der Stadt Radeberg nutzen. Am Sandberg zum Beispiel.

Erste Arbeiten im Frühjahr?

Zumindest ein kleines Wohngebiet wird in Großerkmannsdorf nun aber doch wachsen. Auf 0,6 Hektar einer Wiese am Sommerweg sollen demnächst die Bagger anrollen, um hier ein kleines Wohngebiet für Einfamilienhäuser zu schaffen. Der Radeberger Stadtrat funkte Mittwochabend das sprichwörtliche grüne Licht, einen Bebauungsplan für das Areal entwickeln zu wollen. Einen Plan also, der die Bebauung konkret regelt. Bauen will hier die Firma Schmidt-Ziegelhaus. Die sitzt zwar in Dresden, ist aber in Großerkmannsdorf keine Unbekannte. Immerhin gehört sie zur in Großerkmannsdorf ansässigen Schmidt-Gruppe, die ja hier vor allem durch die Firma Schmidt-Erdbau von Roland Schmidt bekannt ist. Auch Kiesgruben gehören zum Unternehmen dazu.

Zwischen sechs und sieben Häusern könnten hier wachsen, sagt Roland Schmidt. „Es wird also wirklich kein großes Wohngebiet, eher eine Abrundung der vorhandenen Bebauung am Sommerweg.“ Optimistisch geplant, könnte der Bau im Sommer nächsten Jahres starten. „Wir müssen ja zuvor noch das Gebiet erschließen, Medien verlegen, eine Zufahrtsstraße bauen –  das könnte im Frühjahr beginnen“, hofft der Großerkmannsdorfer. Ob das neue Wohnareal Harry Hauck ein Stück näher an die Erfüllung seines Traums vom „ländlichen Einkaufzsentrum“ bringt, ist zwar eher fraglich. Aber Großerkmannsdorf ist trotzdem wieder ein Stück gewachsen. Und mit jeder gefüllten Lücke gibt es natürlich auch ein Argument in Richtung Rathaus und Landratsamt mehr, doch noch mal ein großes Wohngebiet im Radeberger Ortsteil zuzulassen.

Die hohe Nachfrage nach Eigenheimgrundstücken verspüren auch die Gemeinden rings um Radeberg. So will Wachau ebenfalls ein Wohngebiet am Sportplatz ausweisen. Der Gemeinderat fasste vor wenigen Tagen einen entsprechenden Grundsatzbeschluss. 15 Grundstücke sollen ausgewiesen werden