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Hier kocht der Chef noch selbst

Nach kurzer Schließzeit ist das italienische Restaurant Casa Mia in Neugersdorf wieder für die Gäste da – mit neuem Betreiber und neuem Team.

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© Matthias Weber

Von Gabriela Lachnit

Ebersbach-Neugersdorf. Von außen scheint es, als habe sich nichts verändert: Casa Mia steht noch immer an dem hellgrünen Gebäude an der Postkreuzung in Neugersdorf. Aber drinnen, da ist einiges anders geworden. Vor allem das Personal und der Chef sind neu. Mujdin Ramadani ist der neue Pächter des Lokals. Und weil der Name für deutsche Zungen schier unaussprechlich ist, stellt sich der Pächter kurz und knapp mit Mimo vor. So kennen ihn seine Gäste. Mit „Willkommen bei Mimo“ begrüßt der Koch aus Pappmachee am Eingang die Gäste. Denn Mimo selbst steht in der Küche. Er ist Koch aus Leidenschaft. Die will er den Restaurantbesuchern auf den Teller bringen – mit typisch italienischen Gerichten. Traditionelles und neue, eigene Kreationen serviert der Koch, der aus einer Gastronomen-Familie stammt und von Kindheit an in einem Restaurant aufgewachsen ist. Vier Mitarbeiter sind ihm bei der Arbeit behilflich, in der Küche und als Servicepersonal. Mimo legt großen Wert auf Frische. In einem kleinen Garten hat er selbst die Kräuter angepflanzt, die er für die mediterrane Küche braucht. Was dort nicht wächst, findet Mimo in der Region. Es sei ihm sehr wichtig, dass er bei lokalen Händlern im Umland seine Zutaten für die Gerichte kaufen könne. Nur kurze Wege würden Frische garantieren, ist er überzeugt. Und nur so könne er saisonale Angebote machen. In der Pfifferlingszeit beispielsweise stehen diese Pilze auf der Speisekarte, später sind es eben Steinpilze, erklärt er.

Obwohl er auch italienische Küche anbietet wie sein Vorgänger im Casa Mia, macht Mimo einiges anders. Bei ihm gibt es jetzt auch Mittagstisch für den kleineren Geldbeutel. Mittwochs ist Ladys-Day. „Dann treffen sich hier zum Beispiel Frauen aus Vereinen, Kegelgruppen, Handarbeitsteams oder einfach nur Freundinnen zum Essen und Plauschen“, erzählt Mimo. Diese Aktion kenne er aus seiner Zeit als Koch in einem Dresdener Restaurant. Das sei dort immer gut angenommen worden. „Warum sollte das hier nicht funktionieren?“, hat sich Mimo gefragt und siehe, es klappt. Mimo betont, dass an diesem Ladys-Day Männer jedoch nicht vom Gaststättenbesuch ausgeschlossen sind. Donnerstags ist bei Mimo Pizzatag. Auch da gibt‘s immer eine kleine Überraschung gratis. Besonders gut angekommen ist Mimos Versprechen, dass Kinder ein Eis spendiert bekommen, wenn sie ihre Portion allein aufessen. Das ist jedoch das einzige Eis, das Mimo anbietet. Er möchte der gleich nebenan befindlichen Eisbar keine Konkurrenz machen, obwohl er das Eis sogar selbst herstellen könnte. „So viel Fairness muss sein“, sagt der junge Mann mit Überzeugung.

Wohl auch das hat Ulf Künzelmann dazu veranlasst, Mimo das Restaurant zu verpachten. Künzelmann ist der Besitzer des Gebäudes. Vor einiger Zeit hat er viel Geld in die Hand genommen, das Haus umgebaut und saniert. Seine Idee war es auch, den Gaststättenbesuchern in der warmen Jahreszeit draußen eine Sitzecke anzubieten, die nicht direkt an der Straße ist. Und so ist die Terrasse abgeschirmt vom Lärm der Straße, obwohl man ihn hört. Ein kurzer Regenguss kann den Gästen nichts anhaben, denn dieser Bereich ist überdacht.

Mimo ist bisher mit dem Zuspruch in seinem Restaurant zufrieden. Er habe schon viele Stammkunden. Dennoch hat er einen Wunsch: Er möchte die Gäste kennenlernen. Deshalb ist er manchmal sogar als Kellner im Restaurant unterwegs.

Öffnungszeiten: Di, ab 17 Uhr, Mi bis Sa, 11-14 und 17-22 Uhr, So, 11-22 Uhr, Montag geschlossen