Von Tina Soltysiak und Sylvia Jentzsch
Hainichen. Was soll ich anziehen? Während sich zahlreiche Frauen diese Frage täglich stellen, kommen in der fünften Jahreszeit auch die Männer ins Grübeln. Pirat? Gangster? Cowboy? Indianer? Burgherr? Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Dem Budget schon. Sich für jede Saison ein neues Kostüm zu kaufen, können und wollen sich viele nicht leisten. Schließlich muss die Verkleidung zum Motto der jeweiligen Faschings- beziehungsweise Karnevalsfeier passen.
Eine Alternative bieten da die Mitarbeiter des Mittelsächsischen Kultursommers (Miskus) in Hainichen. Sie öffnen ihren großen Kostümfundus zur Ausleihe. „Von der Historie bis zur Gegenwart, für Groß und Klein, für Jung und Alt beherbergen fünf Räume über 3 500 Kostüme“, sagt Miskus-Sprecherin Gina Gottwald.
Die Wünsche der Fans der fünften Jahreszeit seien vielfältig: „Vom Burgfräulein und Wolfskostüm über ein 20er-Jahre-Outfit bis hin zu märchenhaften Verkleidungen wie dem tapferen Schneiderlein ist für jeden etwas dabei“, verspricht Gina Gottwald.
Ursprünglich seien die Kostüme für die Veranstaltungen des Festivals „Fürstlich, närrisch oder märchenhaft?“ von den Damen der hauseigenen Schneiderei kreiert worden. Die Mitarbeiterinnen stehen den Kunden mit fachmännischer Beratung zur Seite. „War die Suche erfolgreich, dann wechselt das Kostüm für eine Woche den Besitzer“, so Gottwald. Die Preise liegen zwischen zehn und 20 Euro zuzüglich Reinigungsgebühr. Ein „einfaches“ Kostüm, wie beispielsweise das eines Bauern, kostet weniger als ein „hochwertiges Barockkleid“. Der Fundus an der Georgenstraße 19 ist montags bis mittwochs von 7 bis 15 Uhr, donnerstags bis 17 Uhr und freitags von 7 bis 12 Uhr geöffnet.
Mit Hut und Hammer zur Kur
Für die Karnevalisten selbst beginnt jetzt die heiße Phase. Die Bühnenprogramme werden geprobt, Büttenreden geschrieben, die Säle geschmückt. Die Mottos könnten unterschiedlicher kaum sein. Leisnig begibt sich in den „Countryrausch mit Cowboyschnalle – der Wilde Westen macht Euch alle“. Die erste Sause beginnt am 29. Januar, 20 Uhr, im Schützenhaus.
Der Zschaitzer Faschingsverein feiert unter dem Motto „Zum Fasching wird die Bühne beben, wir feiern 50 Jahre Eheleben“. Die Abendveranstaltungen sind am 30. Januar sowie am 5. und 6. Februar. Der Fasching für Junggebliebene geht am 7. Februar um 15 Uhr über die Bühne. Die Kinder feiern am 31. Januar.
Der Schrebitzer Carnevals Club geht in diesem Jahr auf große Fahrt: „Der Krebsbach staut, die Zeit wird knapp – in Schrebitz legt das Traumschiff ab.“ Der Galafasching steigt am 30. Januar. Beginn ist um 20.06 Uhr im Vereinshaus Schrebitz.
Hier ist man schon mit einem Blaumann und Sicherheitshelm gut beraten: Der Carnevals Club der Muldenschiffer zu Westewitz gibt die Parole aus: „Hämmern, malern, kacheln, bohr‘n – seit 40 Jahren bestimmt der CCM die Norm.“ Die erste Sitzung ist am 30. Januar, die zweite am 6. Februar. Die Uhr sollte richtiggestellt sein. Denn Beginn ist jeweils 19.41 Uhr in der Turnhalle Großweitzschen. Der Kinderkarneval beginnt am 31. Januar um 14 Uhr mit einem Umzug des Fanfarenzugs. In diesem Jahr sind die Senioren zu den Abendveranstaltungen eingeladen.
Ein Becher Quark, ein paar Gurkenscheiben, etwas Heilerde, Bademantel und Badelatschen dürften für die Veranstaltung des Karnevalklubs Reinsdorf (KKR) genau richtig sein: „30 Jahre Freude pur – der KKR braucht jetzt ’ne Kur“. Präsident Ralph Gühne kündigt einen närrischen Abend und zwei ebensolche Nachmittage an. Gefeiert wird am 30. Januar ab 20 Uhr. Das närrische Volk wird bereits eine Stunde früher in den Saal des Gasthofes „Hundsnase“ in Hoyersdorf eingelassen. Dort gehen die Partys über die Bühne. Deshalb bieten die Reinsdorfer ihren Partygästen einen Heimfahr-Service an.
Limmritzer Faschingsclub „macht niemals schlapp – Im Dschungels geht es richtig ab“. Wie wär’s mit einem Königskostüm? Schließlich wird im Fernsehen derzeit in Australien wieder der Dschungelkönig gesucht.
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