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Heute öffnet am Neumarkt das Innside Hotel

Das 38 Millionen Euro teure Hotel ist das erste Vorhaben am Neumarkt, das 2010 fertig ist. Nach der Bauflaute 2009 soll es nun bei anderen Projekten auch vorangehen.

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Von Bettina Klemm

Marco Bensen ist alles andere als ruhig ins neue Jahr gestartet. Der Hoteldirektor hat bis zur letzten Minute zu tun. Maler, Handwerker und Reinigungskräfte sind in seinem neuen Haus noch am Werk. Denn heute empfängt das Vier-Sterne-Superior Hotel „Innside by Meliá Dresden“ seine ersten Gäste. Knapp 60 Vorbuchungen hat es für die Eröffnungstage bereits. Auch Küchenchef Jonny Müller erwartet an diesem Tag bereits die ersten Restaurantgäste. Schon am 5. Januar werden im Innside Hotel die ersten Geschäftsleute tagen.

Modern mit Pöppelmann-Haus

Gebaut wurde der rund 38 Millionen Euro teure Hotelkomplex zwischen der Salzgasse und der Rampischen Straße von Jürg E. Köllmann und seiner Fibona Beteiligungsgesellschaft. „Ich wollte ein modernes Hotel und habe es auch erreicht“, sagt Köllmann. Die Gesellschaft Historischer Neumarkt hatte ihn heftig attackiert, weil er nur die beiden vorgeschriebenen Barockfassaden der Rampischen Straße 9 und 19 nach historischem Vorbild, die Gebäude dazwischen aber relativ schlicht errichtet hat.

Das Haus Nummer 19 vom Zwingerbaumeister Matthäus Daniel Pöppelmann (1662 bis 1736) hat er aber in seiner ganzen Kubatur errichtet. So ist in der Lobby die Fassade des barocken Hauses zu sehen. Dresdens Geschichte wird auch an den Wänden im Haus sichtbar. In Zusammenarbeit mit der Fotothek hat Köllmann über 500 historische Fotografien von Häusern, Persönlichkeiten und Kuriositäten ausgewählt. Sie sollen den Hotelgast anregen, sich mit der Geschichte der Stadt vertraut zu machen. Dabei wird ihnen die Bibliothek in der Smokers Lounge helfen. Das neue Hotel betreibt die spanische Kette Sol Meliá, zu der 300 Hotels in 30 Ländern gehören. Das Dresdner Haus verfügt über 163 Studios und Suiten sowie 17 über zwei Etagen reichende Maisonette-Ateliers. Von der Twist-Skybar in der sechsten Etage blicken die Gäste auf die Kuppel der Frauenkirche.

2009 war Jahr der Baustopps

Insgesamt war das zurückliegende Jahr für die Bauherren am Neumarkt wenig erfolgreich. Beim Bau des British Hotels gab es im Februar einen Baustopp. Anlieger hatten gegen die Baugenehmigung geklagt.

Weil an der Schlossstraße die Finanzierung nicht gesichtert ist, musste der Baubeginn von Hotel und Wohnungen verschoben werden. Streit gibt es auch beim Hotel Stadt Rom. Hier ruht der Verkauf des Grundstücks.

Für die große Fläche hinter dem Polizeipräsidium hat der Freistaat auch nach mehrmaliger Ausschreibung noch immer keine Käufer gefunden. Hier soll das Palais Hoym wiedererrichtet werden. Hässlich ist auch die umzäunte Gewandhausfläche. Obwohl Investoren bereitstehen, hat die Stadt auch hier keine Grundstücke verkauft. Der Stadtratsbeschluss, zehn Jahre nicht zu bauen, verunsichert. Aber es gibt Hoffnung für 2010.