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Herrenloses Auto stammt aus Tschechien

Jetzt kümmert sich das Landratsamt um den abgestellten Renault am Kuxberg in Dohna. Wann der weg kommt, ist aber noch die Frage.

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© Archivfoto: Huisinga

Von Mareike Huisinga

Dohna/Pirna. Noch immer steht der schwarze Renault stiefmütterlich auf dem Seitengrundstück des Autobahnzubringers am Kuxberg. Unbekannte haben das Fahrzeug offensichtlich illegal abgestellt, um hier teure Entsorgungskosten zu sparen. Denn Nummernschilder gibt es weder hinten noch vorne.

Vor Kurzem schauten sich Mitarbeiter des Landratsamtes den Wagen vor Ort an. „Die Überprüfung des Fahrzeugs am 17. Mai hat gezeigt, dass an dem Fahrzeug bereits eine enorme Sachbeschädigung stattgefunden hat“, teilt Umweltamtsleiterin Birgit Hertzog auf SZ-Nachfrage mit. Konkreteres könne sie derzeit nicht sagen, da die abfallrechtlichen Ermittlungen noch andauern. Eine Erkenntnis gibt es aber dennoch: Die Halterin des Fahrzeugs stammt aus Tschechien, wie Ermittlungen ergeben haben.

Ob dieses Ergebnis Anlass zur Freude ist, muss allerdings bezweifelt werden. „In solchen Fällen gestaltet sich das Verfahren aufgrund längerer Fristen, also der Auslandszustellung, erfahrungsgemäß langwierig“, sagt Hertzog. Die Amtsleiterin rechnet frühestens in zwei Monaten mit neuen Ergebnissen.

Allerdings muss bezweifelt werden, dass das Auto dann überhaupt noch so aussieht, denn die Fledderei hat bereits begonnen. Der Verfall wird auch munter auf Facebook kommentiert. Bella Kossyk bemerkt, dass der Wagen mittlerweile reif für den Schrottplatz sei. „Heckscheibe ist auch schon lange eingeschlagen“, postet ebenfalls Andre Scholze. Und Martin Von Friedrich mailt mit sarkastischem Unterton, dass das Innenleben des Renaults zur Selbstbedienung einladen würde.

Generell ist der Standort nahe dem Telekom-Häuschen bekannt als Abstellplatz für stillgelegte Autos. Bei Polizeikontrollen auf der A 17 werden regelmäßig Fahrzeuge aus dem Verkehr gezogen und auf dieser Fläche zwischenzeitlich abgestellt. Im Fall des Renault erklären sich auf Nachfrage weder die Polizeidirektion Dresden noch die Bundespolizeiinspektion Berggießhübel, die Autobahnpolizei oder das Straßenbauamt für zuständig. Deshalb hat sich jetzt das Landratsamt als Abfallbehörde eingeschaltet.