Holztechniker Ingolf Michael aus Ruppendorf hat sich auf Sitzmöbel spezialisiert. Er und andere Kunsthandwerker öffnen nun ihre Werkstätten.
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Ruppendorf. An außergewöhnlichen Sitzmöbeln mangelt es bei Ingolf Michael nicht. In seiner Werkstatt in Ruppendorf findet sich neben dem einfachen Brettstuhl verschnörkeltes Rokoko bis hin zur modernen Stilmischung. Und vielleicht hat der eine oder andere schon einmal auf einer Sitzgelegenheit des Stuhlbauers Platz genommen: etwa im Schloss Reinhardtsgrimma, in der Cooking-Lounge des Dynamo Stadions oder im Maritim Hotel Dresden.
Offene Werkstätten
Die Handwerkskammer Dresden, die die Kunsthandwerkstage vom 23. bis 25. März ausrichtet, hat dem 51-Jährigen beim Stuhlbauen über die Schulter geschaut. Neben dem Schablonenanfertigen, Schneiden, Fräsen und Schleifen gehört auch Freihandarbeit dazu. Ingolf Michael: „Ich mache sehr viel aus dem Kopf. Die Grundmaße und Vorgaben sind einfach drin, und ich überlege dann, wie ich was umsetzen kann. Die Techniken, die ich nutze, sind eigentlich noch genau die gleichen wie vor 300 Jahren. Ein paar Maschinen erleichtern mir zwar die Arbeit, aber an traditionellen Werkzeugen wie Hobel, Schinder, Zirkel und Ziehklinge führt für mich einfach kein Weg vorbei.“ Viele Gewerke müssen beim Stühlebauen ineinandergreifen. Deshalb arbeitet Ingolf Michael je nach Projekt mit anderen zusammen, etwa mit den Polsterern der Ruppendorfer Firma „Reichelt – die Einrichter“, mit denen er auch jetzt am Wochenende kooperiert. (SZ/aeh)