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Herbert Köfer als ältester Bäckerlehrling der Welt

Der Schauspieler erfüllt sich bei Schwerdtner in Löbau einen Kindheitstraum und verrät: „Ich mag‘s besonders knackig.“

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© Uwe Schwarz

Von Markus van Appeldorn

Schauspiel-Legende Herbert Köfer („Aktuelle Kamera“, „In aller Freundschaft“) hat in seinem Leben schon manchen Rekord gesammelt. Das Guiness-Buch führt ihn als „ältesten, prominenten, noch aktiven Trabrennfahrer“ der Welt. Und das in Hamburg ansässige „Rekord-Institut für Deutschland“ beurkundete ihm im vorigen Jahr, „ältester, aktiver Schauspieler der Welt“ zu sein.

Er rührte und knetete den Teig und schob die Laibe dann auch selbst in den Backofen. „Ich habe jetzt noch mehr Hochachtung vor diesem alten Handwerk“, sagte er.
Er rührte und knetete den Teig und schob die Laibe dann auch selbst in den Backofen. „Ich habe jetzt noch mehr Hochachtung vor diesem alten Handwerk“, sagte er. © Uwe Schwarz
Das Backen war Auftakt zu einer ganzen Serie von Promi-Backterminen in der gläsernen Backstube am Nikolaiplatz. Am Ende soll daraus ein Buch entstehen.
Das Backen war Auftakt zu einer ganzen Serie von Promi-Backterminen in der gläsernen Backstube am Nikolaiplatz. Am Ende soll daraus ein Buch entstehen. © Uwe Schwarz

Mit nunmehr 97 Jahren schickte sich Herbert Köfer jetzt an, einen neuen Rekord aufzustellen. Die Kategorie könnte lauten: „Ältester Oberlausitzer Bäckerlehrling der Welt“. Die Löbauer Bäckerei Schwerdtner hatte per Facebook und auf Plakaten in ihren Filialen zu einem „Promi-Backen“ in ihre gläserne Backstube am Nikolaiplatz eingeladen. Viele Besucher waren der Einladung gefolgt und freuten sich auf den Besuch von Kult-Schauspieler Herbert Köfer. Der kam dann auch bestens gelaunt in die Schaubackstube. Man sah ihm an, dass er noch regelmäßig ins Fitness-Training geht. „Heute will ich mir einen Kindheitstraum erfüllen und zum allerersten Mal in meinem Leben ein Brot backen“, verriet er den Gästen.

Dann machte er sich gemeinsam mit Bäckermeister Jens-Uwe Tschanter ans Handwerk. Mehl, Wasser, Hefe und andere Zutaten verrührten sie zu einem Teig. „Herbert Köfer wollte gerne so ein richtig uriges Brot backen, wie es schon der Großvater gemacht hat“, erzählt Jana Pfennig, Produktionsleiterin bei Schwerdtner. Deshalb entschied sich Herbert Köfer für ein traditionelles Roggenmischbrot. Bäckerlehrling Köfer rührte, knetete, formte und bugsierte die Laibe schließlich noch mit einem langen hölzernen Schießer in den Backofen. „Ich bin bestimmt nicht der beste Bäcker, habe jetzt aber noch mehr Hochachtung vor diesem alten Handwerk“, sagte Köfer. Auch seine Brotvorlieben verriet er. „Ich mag es besonders frisch und knackig. Die krosse Kruste ist bei mir zu Hause immer als Erstes weg.“ Da war Herbert Köfer bei seiner Backstunde in Löbau auch ein Brot ganz nach seinem Geschmack gelungen. Als das Brot mit einer tiefbraun glänzenden Kruste den Backofen verlässt, war Herbert Köfer sichtlich stolz: „Andere haben ein eigenes Parfüm. Ich habe ein eigenes Brot“, sagt er. In den Verkauf gingen die zehn Laibe Roggenbrot an diesem Tag aber nicht. „Wir haben es hier in der Bäckerei verteilt“, sagt Produktionsleiterin Jana Pfennig. Es sei nämlich noch ungewiss, ob es bei Schwerdtner künftig ein „Köfer-Brot“ geben wird.

Das Promi-Backen mit Herbert Köfer war keine einmalige Veranstaltung, sondern der Auftakt zu einer Serie. „Wir haben vor, in den nächsten eineinhalb Jahren ein Buch zu machen“, informiert Jana Pfennig. Das Buch wird wahrscheinlich den Titel „Kunst und Genuss“ tragen. „Alle paar Wochen werden wir einen Prominenten zu einem „Großen Promibacken“ in unsere gläserne Backstube am Nikolaiplatz einladen“, sagt die Produktionsleiterin. Die Bäckerei Schwerdtner wird auch dazu jeweils mit Plakaten in ihren Filialen und Aufrufen in sozialen Medien einladen. Der Gast für den nächsten Termin steht auch schon fest. „Am 19. April kommt Dagmar Frederic“, sagt Jana Pfennig. Brandenburgs Ex-Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) bezeichnete die Tänzerin und Sängerin („Du hast gelacht“) mal als „Valente des Ostens“.

Bei dem Promi-Backen müsse es nicht immer um Brot gehen, sagt Produktionsleiterin Pfennig. „Die Künstler können auch sagen: ,Ich habe noch nie eine Schwarzwälder Kirschtorte gemacht‘, dann bekommen wir das auch hin“, sagt Pfennig. Ebenso dürften die Promis durchaus eigene Rezepte mitbringen. Sie hofft als Ergebnis dann auf ein Buch voller Ideen und Genüsse.