Merken

Helft uns!

Der Hainewalder Reitverein will eine Reithalle bauen. Er steht im Finale einer Radio-Aktion und braucht Klickzahlen.

Teilen
Folgen
© Matthias Weber

Von Holger Gutte

Hainewalde. Sie sind ein kleiner Verein, der vorwiegend aus Kindern und Jugendlichen besteht und dennoch haben sie sich ein großes Ziel gesetzt. Sie wollen eine Reithalle bauen. „Das wäre so schön. Dann würde nach Regentagen kein Reitunterricht für die Kinder mehr ausfallen“, erzählt Sophia Hälschke, die Kinder- und Jugendbetreuerin des Vereins. Die 31-Jährige gelernte Erzieherin ist die einzige Angestellte des Reit- und Fahrvereins Dreiländereck. „Sie ist noch eine von unseren ersten Reitkindern“, sagt Vereinschefin Anja Symmangk. Seit 19 Jahren hat der Verein nun schon sein Domizil auf dem Vierseithof in der Talstraße 28 in Hainewalde. Von den 65 Mitgliedern sind 50 Kinder. Aber gerade die Arbeit mit ihnen macht Anja Symmangk und Sophia Hälschke so viel Spaß.

Die Kinder kommen nicht nur zum Reiten hierher. Sie helfen auch gern bei der Stallarbeit, basteln und feiern gemeinsam. Der Hof ist ein Erlebnishof für sie. Denn hier gibt es nicht nur die 28 Ponys und Deutschen Reitpferden. Neben drei Hunden und Katzen gehören zum Hof von Symmangks auch Schafe, Ziegen, Enten und Kaninchen. Alle zahm und für Streicheneinheiten offen. „Mimmi“ ist das beste Beispiel dafür. Das Kamerun-Schaf musste mit der Flasche aufgezogen werden. Zur Herde will sie seither nicht und schläft lieber mit bei den Hunden. Die ein halbes Jahr alte „Mimmi“ ist eigentlich ein Bock. Aber das konnte ihre Namesgeberin nicht wissen. Anja Symmangks eineinhalbjährige Tochter Charlotte konnte damals halt noch nichts anderes als „Mimmi“ sagen.

Und Kinder haben beim Reit- und Fahrverein Dreiländereck in Hainenwalde etwas zu sagen. Hier dreht sich schließlich fast alles um sie. Und dafür packen natürlich auch die Eltern der Kinder auf dem Hof fleißig mit an. Möglichst noch vor dem Winter soll die Reithalle fertig sein. „Wir erledigen alles in Eigenarbeit“, berichtet Anja Symmangk. Die Wände haben sie schon ausgebessert und die alten Stallungen, wo früher Pferde standen, abgerissen. Was davon noch übrig ist, bereitet dem Verein nun Kopfzerbrechen. Die Stallungen hatten Zementfußboden. Der muss raus. Allein eine dafür nötige Säge kostet aber etwa 300 Euro pro Tag.

Auf dem Weg zur Koppel sind Sophia Hälschke und ihre Freundinnen dann auf eine super Idee gekommen. Bei MDR Jump Radio hörten sie gerade von der Vereinsaktion des Senders. In Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gibt es fast 70000 Vereine, in denen sich Menschen ehrenamtlich engagieren, Unmengen Zeit investieren und ihr Herzblut in die Vereinsarbeit stecken. Denen möchte Jump Danke sagen und spendiert fünf mal 5000 Euro für die Vereinskasse. Zig Vereine aus den drei Bundesländern haben sich mit einem kleinen Videoclip beworben. Und dank des Videos, das Sophia Hälschke mit ihren Reitkindern gedreht hat, sind sie ins Finale gekommen. Neun Vereine treten hier gegeneinander an. Es gewinnt, wer beim Online-Voting die meisten Klicks erhält. Am Mittwoch ist der Hainewalder Reitverein noch auf Platz zwei gewesen, inzwischen auf den 4. Platz abgerutscht. „Unser Problem ist, dass wir ein kleiner Verein mit vorwiegend kleinen Kindern sind“, sagt Anja Symmangk. Das Campus Lützen kann als Schule da viel mehr Online-Voter mobilisieren. Sie führen derzeit. Und da unendlich viele Mehrfachklicks erlaubt sind, macht es das für den Verein aus der Oberlausitz noch schwerer. Deshalb will der Reit- und Fahrverein Dreiländereck jetzt in Schulen und Vereinen der Umgebung die Werbetrommel rühren. „Bitte, Leute, klickt für uns“, sagen Anja Symmangk und Sophia Hälschke. Bis zum 1. Oktober ist das auf der Homepage von MDR Jump Radio möglich. Dort kann man sich auch das Video ansehen. Für den 1. Platz gibt es 10000 Euro, für den 2. bis 4. je 5000 Euro. Und für den Sieger richtet der Sender eine große Party aus, auf der seine Unterstützer eingeladen sind. „Je mehr Unterstützer, desto größer wird das Fest“, sagt Anja Symmangk.

Mit dem Verein Freiraum Zittau ist noch ein Vertreter aus der Oberlausitz im Finale. Er liegt auf dem 9. Platz.

https://sz-link.de/Vereinshilfe