Von Sylvia Jentzsch

Hartha. Mehrere Hunderttausende Gäste haben in den letzten zehn Jahren die Angebote der Hartharena aktiv genutzt oder einfach nur genossen. Die Mehrzweckhalle, die am 16. November 2007 eingeweiht wurde, ist weit über die Grenzen des Landkreises hinaus bekannt. Kulturelle und sportliche Ereignisse haben dazu beigetragen. Das zehnjährige Bestehen der Hartharena wird am 1. und 2. September mit zwei Abendveranstaltungen gefeiert.

Die erste Weihnachtsshow gab es 2008. Auch Volksmusik- und Schlagerveranstaltungen kamen gut an. Einer der Höhepunkte in den zehn Jahren war die Show von Helene Fischer im Januar 2009. 1 200 Leute wollten die Schlagersängerin sehen und mit ihr feiern. Was später kam, bezeichnet Günter Roßberg als „Loch“. Vom Veranstalter wurden aus verschiedenen Gründen Termine abgesagt. „Das war sehr unschön. Aber wir haben daraus gelernt“, sagte Roßberg. „Zum einen wurde die Anzahl der Veranstaltungen reduziert und zum anderen arbeiten wir mit anderen Veranstaltern zusammen, die wir in dieser Zeit kennengelernt haben, so der Betriebsleiter.“

Und so sind in der Hartharena bei verschiedenen Shows Musiker zu erleben, die zum einen aus Funk und Fernsehen schon bekannt sind und zum anderen treten Künstler auf, die erst später die Karriereleiter nach oben gestiegen sind. Als Beispiele nennt Günter Roßberg die Gruppen Santiano, Fantasy und Schlagerstern Vanessa Mai. Seit vergangenem Jahr neu dazu gekommen ist das Schalmeienfestival. Gern erinnert sich der Betriebsleiter auch an die Fernsehaufnahmen mit Inka Bause. Eine Woche lang verwandelte sich die Halle in ein Fernsehstudio. „Es ist schon toll, wenn man die bekannte Künstler einmal kennenlernen kann“, so Roßberg.

Dass nicht nur Schlager- und Volksmusik bei den Gästen der Hartharena ankommt, zeigt das Neujahrskonzert der Mittelsächsischen Philharmonie, das es seit 2011 jedes Jahr gibt. Immer wieder beliebt ist der Auftritt von Katrin Weber. Für ihre Veranstaltung im September sind die Karten bereits ausverkauft.

Die Mehrzweckhalle ist auch zu einer festen Größe geworden, wenn es um Veranstaltungen wie den Schulanfang, die Jugendweihe, den Tanzstunden- und Abi-Ball oder Betriebsfeiern geht. Als Ort für Tagungen, Kongresse und Messen hat sich die Hartharena ebenfalls bewährt. Gern wird in der Halle auch getanzt. So ist sie schon dreimal Austragungsort der Landesmeisterschaften im Turniertanz gewesen und zum zweiten Mal bereitet die deutsche Meisterin im Bauchtanz Franziska Franz die Tanzshow Arabica vor.

Wer sich in der Hartharena umschaut, wird ihr die zehn Jahre tägliche Nutzung nicht ansehen. „Zu verdanken ist das vor allem unserem Hausmeisterteam, das sehr streng auf Ordnung und Sauberkeit achtet“, so Günter Roßberg.

Der Bau der Drei-Felder-Halle hat 5,5 Millionen Euro gekostet und eine Nutzfläche von 3 100 Quadratmetern. Sie ist für den Schulsport sowie den Trainings- und Wettkampfbetrieb ausgestattet. Auf zwei mobilen Tribünen finden 200 Zuschauer Platz. Die Bühne verfügt über moderne Licht- und Tontechnik.

Gebaut wurde die Hartharena , weil die alte Sporthalle in vielen Dingen nicht mehr dem Stand der Technik entsprach. Sie entstand mit dem Bau des Neubaugebietes. Zwei Hallen wurden zu einer zusammengesetzt.

„Außerdem hatten sich das Gymnasium und die Martin-Luther-Musical-Company dafür starkgemacht, eine eigene Spiel- und Probestätte zu haben“, so Günter Roßberg. Er ist seit Oktober 2007 unter anderem für die Hartharena zuständig und mit der Gründung des Kultur- und Sportbetriebes der Stadt Hartha Betriebsleiter. „Am 29. Oktober habe ich die ersten Schlüssel für die Garderoben an die Lehrer ausgeteilt. Das ist im sogenannten Schlüsselbuch festgehalten“, sagte Roßberg. „Zunächst gab es noch Bauschlösser, die später gegen eine Schließanlage ausgetauscht wurden.“

Die Sportler hatten zunächst die Befürchtung, dass sie sich die Hallennutzung nicht leisten könnten. Doch bisher sei noch kein Verein an den Gebühren gescheitert, so Roßberg. Vor allem die Handballer, die es damals noch in Hartha als aktiven Verein gab, hätten die Halle gut genutzt. „Damals gab es in den Wintermonaten während der Öffnungszeiten keine freie Zeit. Das hat sich schon etwas geändert, da es einige Sportgruppen nicht mehr gibt“, so der Betriebsleiter. Die Zeit von 7.30 bis 16 Uhr ist dem Schulsport vorbehalten. Gern wird der Gymnastikraum für Angebote von Sporttherapeuten genutzt.

Doch die Mehrzweckhalle ist nicht nur für den Sport, sondern auch für Veranstaltungen gebaut worden. Hier feierte zu Beginn die Musical-Company mit August dem Starken und später mit Tabaluga große Erfolge.