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Heizzentrale fürs Krankenhaus eingeweiht

Die Elblandklinik in Radebeul bekommt jetzt Wärme und Strom aus einer Anlage und spart dabei noch Geld.

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© Norbert Millauer

Von Peter Redlich

Radebeul. Der Zwölfzylinder brummt gleichmäßig vor sich hin. Der Motor aus der Firma Rolls-Royce hat schon die erste turnusmäßige Durchsicht hinter sich – 1 500 Stunden ist er gelaufen, sagt Kathrin Götze. Die Diplomingenieurin hat für die Stadtwerke das Projekt neue Heizanlage für die Radebeuler Elblandklinik geleitet.

Das Besondere an der Anlage ist, dass sie im Kern ein Blockheizkraftwerk ist – also nicht nur die komplette Wärme fürs Krankenhaus liefert, sondern auch zwei Drittel des Stroms fürs Klinikum.
Das Besondere an der Anlage ist, dass sie im Kern ein Blockheizkraftwerk ist – also nicht nur die komplette Wärme fürs Krankenhaus liefert, sondern auch zwei Drittel des Stroms fürs Klinikum. © Norbert Millauer

Am Mittwochmittag ist für sie, die Techniker, die Elblandklinik und freilich die Stadtwerke der große offizielle Tag: Die Heizanlage läuft rund. Warm war es vorher auch in den Patienten- und Ärztezimmern. Aber die 24 Jahre alte vorherige Anlage war einfach veraltet. Pumpen lieferten permanent Warmwasser, geregelt werden konnte der Energiefluss nur noch in geringem Maße. Höchste Zeit, hier etwas zu tun.

Die Elblandkliniken haben sich für die Stadtwerke Elbtal als Partner vor Ort entschieden, weil sie ein schlüssiges Konzept für das neue Blockheizkraftwerk vorgelegt haben. Anfang 2017 wurde die alte Anlage Stück für Stück demontiert und von den neuen Geräten ersetzt. Dazu gehören das Herzstück, der neue von Erdgas getriebene Motor, Speicherpuffer mit 20 Kubikmetern Wasser für die Wärme sowie neue Kessel und Heizungen, ebenfalls von Erdgas gespeist.

Das Besondere an der Anlage ist, dass sie im Kern ein Blockheizkraftwerk ist – also nicht nur die komplette Wärme fürs Krankenhaus liefert, sondern auch zwei Drittel des Stroms fürs Klinikum, sagt Annett Müller-Bühren, Geschäftsführerin der Stadtwerke Elbtal. Die Mess- und Regelungstechnik läuft jetzt so, dass nur genau das abgerufen werden muss, was auch gebraucht wird.

Etwa 80 000 Euro spart die Elblandklinik, gegenüber vorher, an Kosten. Und: Die Energiebilanz der Stadt Radebeul wird besser, weil 957 Tonnen weniger Kohlendioxid entsteht. Immerhin, die Stromlieferung aus dem Blockheizkraftwerk entspricht dem Strombedarf von 459 Einfamilienhäusern. Die Verbesserung zum Heizen und Strom liefern hatte auch ihren Preis. Rund eine dreiviertel Million Euro haben die Stadtwerke Elbtal investiert. Von der Sächsischen Aufbaubank wurden davon 150 000 Euro als Fördermittel beigesteuert.

Die gesamte neue Wärmezentrale für das Elblandklinikum funktioniert im Prinzip so, dass das Blockheizkraftwerk ständig Strom und die Grundwärme liefert. Also das Herz der Anlage ist. In der kalten Jahreszeit wird zugleich Warmwasser für die Heizung in großen Kesseln hergestellt und gesteuert ins Krankenhaus geschickt.

Richtfest ist am Freitag

Auch der Neubau mit Notaufnahme und plastischer Chirurgie wird noch in diesem Jahr an die neue Heizanlage angeschlossen. Am morgigen Freitag ist Richtfest am Rohbau. Michael Schmidt, Verwaltungsdirektor des Radebeuler Elblandklinikums, bedankte sich für die gute und unkomplizierte Zusammenarbeit. In weniger als einem Jahr ist die neue Wärmezentrale an der Westseite des Krankenhausgeländes in der bestehenden Halle entstanden.