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Heizung für den Hundezwinger

Bisher war es bei Kälte ungemütlich im Tierheim. Das soll sich jetzt ändern.

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© Sebastian Schultz

Von Stefan Lehmann

Riesa. Immer wenn es in den vergangenen Jahren winterlich kalt wurde, dann war Tierheim-Chef Uwe Brestel zum Improvisieren gezwungen. Ein paar Tage Kälte, das hielten die dicken Mauern des Hundezwingers noch ab. Dann wurde es meist ungemütlich kalt. „Die alte Heizung hatte ihre Funktion nicht wirklich erfüllt.“ Die Stromrechnung sei in die Höhe geschnellt, der Effekt aber gering gewesen.

Bis auf fünf, sechs Grad seien die Räume abgekühlt, wenn es mal länger kalt war. Temperaturen, die die Hunde je nach Gewohnheit und Gesundheit schon aushalten könnten, sagt Brestel. „Aber wir müssen den Zwinger ja auch wischen.“ Und der feuchte Boden trockne bei so niedrigen Temperaturen schlecht. Als Nothilfe dienten zuletzt elektrische Heizlüfter, um den Raum auf Temperatur zu bringen. Mit diesem Provisorium ist nun Schluss: Noch in dieser Woche kann eine neue Heizungsanlage in Betrieb gehen. Heute soll die Abnahme sein. Frieren muss dann keiner der zehn erwachsenen Hunde und 13 Welpen: Zwischen zehn und zwölf Grad Celsius soll die Temperatur im Zwinger künftig betragen. Damit ziehen die Hunde nach, denn die Katzen hätten „schon einen warmen Hintern“, sagt Brestel. Rund 10 000 Euro haben diese Umbauten gekostet. Kein Pappenstiel. „Aber was ist heutzutage schon billig“, sagt Brestel. Man habe ja nicht auf Ewigkeit improvisieren können. Zumal sich das Tierheim bei der Landesdirektion in Dresden erfolgreich um Fördermittel beworben hat und nur rund zehn Prozent der Kosten selbst tragen musste.

Auch für das kommende Jahr hat der Tierheim-Chef schon große Pläne: Ein neuer „Flugplatz“ soll her. Derzeit sind Wellensittiche, Meerschweinchen und Kaninchen in alten Ställen und Käfigen untergebracht. Auch das sei letztlich nicht viel mehr als ein Provisorium, sagt Brestel. Der kleine Bau im Innenhof des Tierheims soll deshalb abgerissen werden, eine neue Voliere entstehen, in der Kleintiere und Vögel gemeinsam leben können.

Mehr Platz für die Wellensittiche

Dieser neue Käfig soll größer ausfallen als der alte, erklärt Uwe Brestel. Schließlich sollen die Wellensittiche auch Platz zum Fliegen haben. Derzeit seien sechs Sittiche im Tierheim untergebracht. „Ich hatte hier aber auch schon 20 Stück“, sagt der Tierheim-Chef. Auch dafür will der Trägerverein wieder Fördermittel beantragen. „Es hat auch schon die ersten Gespräche mit Firmen gegeben.“

Zwischen 15 000 und 20 000 Euro kalkulieren die Tierheim-Mitarbeiter ein, „abhängig von den Eigenleistungen“, erklärt Brestel. Schließlich packen er und die anderen Helfer des Riesaer Tierschutzvereins regelmäßig selbst mit an, erledigen viele kleinere Sanierungsarbeiten. Zu tun gibt es ohnehin immer etwas auf dem Tierheim-Gelände, das zum Gut Göhlis gehört. In Eigenregie werde zum Beispiel gerade ein Aufenthaltsraum gestaltet – ausnahmsweise einmal nicht für die Tiere, sondern für die Mitarbeiter.

Neben den Fördermitteln hoffen Uwe Brestel und seine Mitstreiter auch auf Spenden und Sponsoren. Gerade zur Adventszeit werden die etwas häufiger. „Es gibt Leute, die kommen tatsächlich nur zur Weihnachtszeit vorbei“, sagt Brestel und erzählt von zwei älteren Damen, die regelmäßig 40 Euro spenden. Auf Spenden hofft das Tierheim auch beim Advent für Tiere. Dort haben die Besucher Gelegenheit, sich auch das Gut und die Tiere anzusehen – und vielleicht eine Spende dazulassen.

Das Tierheim veranstaltet am 5. Dezember ab 14 Uhr einen Advent der Tiere mit kleinem Weihnachtsmarkt und -programm. Um 16 Uhr kommt der Weihnachtsmann.