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Heißer Schnee im Radeberger Süden

Eine unbekannte Künstler-Gruppe sorgt derzeit wieder für reichlich Aufsehen. Mit erotischen Schnee- Figuren. Und einer Ankündigung.

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© Thorsten Eckert

Jens Fritzsche

Radeberg. Kunst ist ja immer streitbar. In diesem Fall streiten sich die Radeberger aber schon mal durchaus ein wenig darüber, ob das Ganze überhaupt Kunst ist … Die Rede ist von erotischen Schneefiguren, die eine Gruppe unbekannter Schnee-Künstler alljährlich spätnachts im Winter im Radeberger Süden baut.

Ein Hingucker: Sonnabendmorgen auf dem Nettoparkplatz Pillnitzer Straße.
Ein Hingucker: Sonnabendmorgen auf dem Nettoparkplatz Pillnitzer Straße. © Bernd Goldammer

Begonnen hatte alles 2012, als im Kreisverkehr an der Pillnitzer Straße über Nacht ein riesiger Schnee-Schniedel gewachsen war. Dem folgten etliche Figuren – auch in erotischen Aktionen. Als das Ganze dann allerdings auch neben einer Bushaltestelle an der Schillerstraße auftauchte, an der morgens Schulkinder auf den Schulbus warten, war die Stimmung dann hörbar gekippt – und offenbar war auch Wettermacher Petrus die Sache „zu heiß“ geworden, und er kappt einfach die weitere Schneezufuhr. Dann folgten aber eher schneelose Winter mit deshalb auch eher nur kurzen Schnee-Kunst-Aktionen.

Aber jetzt, jetzt ist wieder Schnee-Kunst-Zeit in Radeberg. Sonnabendmorgen hatte eine Figur mit Mega-Schniedel am Netto-Markt Pillnitzer Straße auf neugierige Augen gewartet, Montagmorgen saß dann eine etwas jugendfreiere Figur im Bus-Wartehäuschen an der Schillerstraße. „Bushaltestellen-Anfass-Matthias“ nannten ihn die Künstler, wie auf einem Pappschild zu lesen ist, dass er um den weißen Schnee-Hals trägt. Wie die Unbekannten ihren Figuren überhaupt gern Namen geben. Der „Schneemann“ auf dem Netto-Parkplatz war von ihnen Hans getauft worden.

Eigene Facebook-Seite

Nun wird also wieder heftig spekuliert, wer hinter der Aktion stecken könnte. Aber die Gruppe will anonym bleiben und verspricht, weitere Kunstwerke folgen zu lassen. Immerhin haben die Künstler eine Seite im Internet und auch eine eigene Facebook-Seite –  mit bereits schon über 500 Fans. Und die sehen die Sache – genau wie die Künstler selbst – mit einem kräftigen Augenzwinkern. Es soll ein Spaß sein, machen die „Radeberger Schneekünstler“ klar. „Es gibt ja sonst derzeit nicht so viel zu lachen“, schreiben sie auf ihrer Facebook-Seite. Es wird also weitergehen.

www.radeberger-schneekuenstler.crazyfun-dd.de