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Heiße Spur im Mordfall Marotz nur heiße Luft

Dabei hoffte die Polizei nach einem Fernsehaufruf, den oder die Mörder der 66-jährigen Frau aus Nünchritz endlich ausfindig zu machen.

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Nünchritz/Dresden. Die Dresdner Mordkommission um ihren Leiter Volker Wichitill arbeitet weiter am verzwickten Mordfall der 66-jährigen Vera Marotz. Obwohl die Polizei seit 2004 Hunderten Spuren nachgegangen ist, bleiben der oder die Täter noch immer im Dunkeln. Dabei hatte die Polizei zuletzt große Hoffnungen, dem Mörder ganz dicht auf der Spur zu sein. Nach einem der letzten Fernsehaufrufe – die Ermittler baten Mitte letzten Jahres die Sendung „Aktenzeichen XY ungelöst“ und im Februar „Kripo-Live“ um eine öffentlichkeitswirksame Mithilfe – hatte es augenscheinlich sehr gute Hinweise gegeben. „Wir haben daraufhin einen entsprechenden Einsatz vorbereitet. Vernehmungsteams sind in Richtung Freiburg und Mannheim gefahren. Weitere Teams standen hier schon bereit“, erklärt Volker Wichitill auf Nachfrage der Sächsischen Zeitung. Und: „Nachdem die Hinweisgeberin ausführlich vernommen wurde, dachten wir uns der Klärung schon sehr, sehr nah.“ Am Ende habe sich dann doch alles in Geschwätz und heiße Luft aufgelöst, sagt der Chefermittler. Doch die Polizei gibt erst Ruhe, wenn die Täter vom 20. Oktober 2004 ermittelt worden sind. Damals kam es in der Zeit von Mitternacht bis 1.15 Uhr zwischen Nünchritz und Grödel zu Sachbeschädigungen. Auf dem Weg zur Anzeigenaufnahme fanden Polizisten gegen 2.15 Uhr an einem Feldrand der Grödeler Straße die tote Vera Marotz. Neben ihr lag ihr umgestürzter Handwagen. Eine Untersuchung zeigte Spuren von Gewalt an Kopf und Rumpf. Möglicherweise gibt es eine Verbindung zwischen den Sachbeschädigungen und der Tötung. Vera Marotz war in Nünchritz und Umgebung unter dem Namen „Katzen-Jule“ bekannt. Das Verbrechen könne auch nach zehn oder fünfzehn Jahren noch aufgeklärt werden, sagen die Ermittler. Denn am Tatort war u. a. eine weibliche DNA gefunden worden.