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Heiraten mit Bio-Siegel auf Schloss Heynitz

In dem Renaissance-Schloss in Heynitz sind künftig Öko-Hochzeiten möglich.

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Von Thomas Franke

Nossen. Grün Heiraten heißt das Motto, unter dem Schloss Heynitz ab sofort für sich werben will. Das bedeutet nicht, dass man den Brautschleier nach der Trauung einpflanzen und dann eine Maniokwurzel damit züchten kann. „Wir wollen eine auf Nachhaltigkeit angelegte Hochzeit ausrichten“, erklärt Eike von Watzdorf, Projektleiter auf der ehemaligen Wehrburg, das Konzept.

Das kann schon mal bei den Einladungen anfangen. Aus handgeschöpftem Papier gefertigt, mit Samen versetzt, löst es sich später einfach wieder auf. Zu einer Öko-Trauung gehören außerdem das Brautkleid aus Bambusstoffen oder ökologischer Seide sowie eine gute Küche mit biologischem Catering. Die Zutaten kommen teilweise vom Biohof im nahen Mahlitzsch. Als Dekoration gibt es statt Schnittblumen und Tulpen Früchte, Beeren und Stroh. „Besonders in den Großstädten und Westdeutschland sind jüngere Leute von der Idee begeistert. Das ist unsere Zielgruppe“, so von Watzdorf. Drei Trauungen sind bereits gebucht, seit der Nossener Stadtrat im letzten Jahr Hochzeiten auf Schloss Heynitz genehmigt hat. Ein Brautpaar kommt extra aus Berlin. Ökologische Lebensweise hat in Heynitz Tradition. Seit 1929 befasste sich Benno von Heynitz mit der biologisch-dynamischen Landwirtschaft, die auf Nachhaltigkeit setzt. „Bei der Heirat soll die Umweltverschmutzung so gut es geht eingedämmt werden“, erklärt von Watzdorf.

Besonders im Elbland sind neue Ideen gefragt, wenn es um das Ja-Wort geht. Ob Schloss Moritzburg, Hermsdorf oder Schleinitz – die Konkurrenz ist riesig. Für umweltbewusste Paare bietet Heynitz eine Alternative an. Doch auch die schlichte Schönheit der kleinen Schlossanlage aus dem 10. Jahrhundert ist etwas Besonderes.