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Heike, die Stollenfrau

Herrmanns von der Bäckerei in Hauswalde sind Freitag die erste Attraktion auf dem Weihnachtsmarkt in Bischofswerda.

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© Steffen Unger

Von Gabriele Naß

Bischofswerda. Es darf gekostet werden, am Freitagnachmittag auf dem Altmarkt in Bischofswerda. Tino und Heike Herrmann von der Bäckerei in Hauswalde geben dann einen von ihren Stollen aus. Für die Eröffnung des Weihnachtsmarktes in der Heimatstadt seiner Frau hat Tino Herrmann einen besonders großen gebacken: eineinhalb Meter lang und 18 Kilo schwer. So mancher Gast wird ein Stück bekommen können.

Gern machen die Herrmanns den Bischofswerdaern und ihren Gästen die Freude mit dem Stollen. Vor ein paar Jahren wurden sie gefragt, ob sie das Gebäck für den traditionellen Anschnitt stiften können. Damals haben sie zugesagt, sind geblieben und das bereuten sie nie, sagt Heike Herrmann. Häufig komme sie nach Bischofswerda, um die Familie zu besuchen oder einzukaufen. „Ich gehe gerne in die kleinen Läden“, sagt sie. Im Gegenzug kommen Schiebocker und andere aus der Region bei Herrmanns in der Bäckerei einkaufen. Im Stollensortiment gibt es dieses Jahr eine Neuheit: einen, der statt Rosinen Cranberrys enthält. Das Rezept für seinen traditionellen Stollen verrät Bäcker Tino Herrmann nicht. Aber er nehme nicht bloß Butterschmalz, sondern eine besondere Fettmischung, damit er saftiger ist. Auch für würziger als andere halte er seinen.

Wenn in Bischofswerda der Stollen am Freitag angeschnitten und gekostet werden darf, sind Oberbürgermeister Holm Große und der Weihnachtsmann an Herrmanns Seite. Ihr gemeinsamer Auftritt ist der Auftakt für ein kleines nettes Kulturprogramm, das federführend Rathausmitarbeiterin Jana Kalauch für jeden der drei Weihnachtsmarktnachmittage zusammengestellt hat. Vor allem Musik gibt es und den Weihnachtsmann. Natürlich soll das Wetter schön sein und es auf keinen Fall so nass kommen wie am Donnerstag, wünscht sich Jana Kalauch. Im Hintergrund schieben sie und ein paar andere die ganze Zeit Dienst, damit alles läuft und im Ernstfall geholfen werden kann.

Treff in gemütlicher Atmosphäre

Der Ort für den großen Einkauf ist der Weihnachtsmarkt in Bischofswerda traditionell nicht, eher eine Einladung, sich in gemütlicher Atmosphäre zu treffen. Zum Gelingen beitragen wollen etwa zwanzig Anbieter von Essen und Trinken. Passend zum weihnachtlich geschmückten Markt gibt es Glühwein, Pfefferkuchen und Makronen, Krapfen, Crepes, Waffeln, Zuckerwatte, gebrannte Mandeln und Schokofrüchte, aber auch Feuerzangenbowle, Alpenglüher und Kinderpunsch. Zur traditionellen Bratwurst kommen Champignonpfanne, Currywurst, Flammkuchen, Fisch und Indisches. Jedenfalls offeriert das so die Händlerübersicht der Stadt. In den Buden stehen vor allem Einheimische.

Schauen, ob einem was gefällt, um es mit nach Hause zu nehmen, kann man am Kunstgewerbe- und Strickwarenstand aus Frauendorf, an der Korb- und Lederwarenbude aus Pojarow in Polen, beim Trägerwerk für soziale Dienste mit selbst gestalteten Textilien oder am Stand aus Großschweidnitz mit unter anderem winterlichen Tüchern und Schals. Für Kinder dreht sich ein buntes Mini-Riesenrad. Zahlreiche Verkaufsstände hat die Stadt vom Naturschutzzentrum Neukirch ausgeliehen.

Der Weihnachtsmarkt beginnt am Freitag 16 Uhr, am Sonnabend und Sonntag jeweils 15 Uhr. Begleitet wird er von länger geöffneten Geschäften. Am Freitag gibt es die Einkaufsnacht bis 20 Uhr. Händler versüßen den Einkauf durch Rabatte, Pralinen oder besondere Angebote. Bei Foto Schaarschmidt etwa heißt es „Punsch+Bilder – ihr Porträt als Weihnachtsgeschenk“. Der Einkaufsnacht folgen geöffnete Geschäfte am Sonnabend bis 17 Uhr und der Einkaufssonntag von 14 bis 17 Uhr.

Programm:

Freitag 16 Uhr Stollenanschnitt, 16.30 Uhr Prämierung Kinder-Weihnachtsbäume, 17 Uhr Spielleute, danach Musik;

Sonnabend 15 Uhr Märchen und Lieder im Rathauskeller, 16 Uhr Weihnachtsmann, 17 Uhr Aerobicverein Neustadt, 18 Uhr Noisy Neighbours, 19.30 Uhr Wintergaudi mit DJ Micha;

Sonntag 15 Uhr Märchen und Lieder im Rathauskeller, 16 Uhr Weihnachtsmann, 16 Uhr Konzert des Frauenchores; 17 Uhr Musikschulkonzert, danach Musik.