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Heidenau verkauft fünf Grundstücke

Das alte Wasserwerk und die Lücke auf der Bahnhofstraße sind die interessantesten Objekte. Was aus den Häusern werden soll.

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© Norbert Millauer

Von Heike Sabel

Heidenau. Die Stadt Heidenau macht Besitz zu Geld. Damit will sie drei Probleme lösen. Mit dem Verkauf würde die Stadt ein wenig die Kassen füllen, einige städteplanerische Lücken schließen und Platz für dringend benötigte Wohnungen schaffen. Inwiefern und wie schnell das gelingt, hängt nun von Interessenten und Käufern ab. Bei manchen Objekten sucht die Stadt schon länger nach ihnen. Die SZ erklärt, um welche Grundstücke es geht und was die Perspektiven sind.

Wasserwerk Breitscheidstraße 70

Genutzt wird das Wasserwerk schon seit über 15 Jahren nicht mehr, nach dem Hochwasser 2002 hat der Zweckverband Wasserversorgung Pirna/Sebnitz das Objekt nicht weiter als Stützpunkt gebraucht. Nun will die Stadt das Grundstück mit den zwei Gebäuden für 161 600 Euro verkaufen – mit dem Ziel, dass hier Wohnungen entstehen. Altlasten dürften dem nicht im Wege stehen, jedenfalls sind sie nicht bekannt, sagte Bürgermeister Jürgen Opitz (CDU) im Stadtrat auf Nachfrage von Michael Schürer (Heidenauer Bürgerinitiative). Das Areal befindet sich in einer von der Breitscheidstraße abgehenden Sackgasse zwischen der Sporbitzer und der Weststraße, dahinter ist Feld.

Bahnhofstraße 1e, 5 und 7

Die Bahnhofstraße ist Zentrum und deshalb ist der Verkauf der Grundstücke besonders interessant. Bei Nummer 7 handelt es sich um das eingezäunte Grundstück neben dem ehemaligen Café Safran gegenüber dem Stadthaus. Die Nummer 5 ist daneben. Das Grundstück Nummer 1e ist ein kleinerer Zwickel weiter auf der Straße in Richtung Kreisverkehr.

Mit dem Verkauf der benachbarten Grundstücke will die Stadt die Schließung der Lücke beschleunigen. Es sind zudem im Sanierungsgebiet Ernst-Thälmann-/Bahnhofstraße eines der letzten städtischen Areale.

Heidenau hat schon seit Längerem immer wieder versucht, die Grundstücke Nummer 5 und 7 loszuwerden. Doch auch die Sparkasse, die mal im Gespräch war, hat kein Interesse. Vor zwei Jahren wollte die Stadt für die beiden Grundstücke noch 176 000 Euro. Jetzt wird zumindest öffentlich kein Preis genannt. Dafür wird der Verkauf im Paket favorisiert, gemeinsam mit dem privaten Grundstück Bahnhofstraße 3. In diesem Haus befindet sich das Euronics-Geschäft. Dessen Eigentümer hätte Verkaufsbereitschaft im Zusammenhang mit einem Gesamtkonzept schon signalisiert, sagt die Stadtverwaltung. Für das Konzept wünscht sich die Stadt ein Wohn- und Geschäftshaus mit mindestens zwei Geschossen plus Dach. Das würde am besten passen. Vor inzwischen neun Jahren wurde das Haus an der Bahnhofstraße gegenüber dem Stadthaus abgerissen. In dem Haus befand sich zuletzt unter anderem ein Fleischer. Seither ist dort eine Lücke, dahinter entstand der Parkplatz für das Stadtzentrum mit Durchgang zur Thälmann-Straße.

Güterbahnhofstraße 48

Die reichlich 2 000 Quadratmeter befinden sich gegenüber der Nelkenstraße hinter Automat und neben dem Fressnapf-Geschäft. Bisher ist die Fläche zur landwirtschaftlichen Nutzung verpachtet. Die Stadt hat den Pachtvertrag jetzt fristgemäß zum Jahresende gekündigt. Grundlage für den Verkauf ist ein Wertgutachten, das noch erstellt werden muss. Der darin ermittelte Wert soll der Mindestverkaufspreis sein. Zudem bewertet die Stadt beim Verkauf das Nutzungskonzept. Es handelt sich wie beim Wasserwerk um ein Mischgebiet, es ist also Wohnen ebenso möglich wie Industrie oder Handel.