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Heidenau schafft Bauflächen

Die Stadt wächst. Überall entstehen Wohnhäuser. Zwei weitere Gebiete sollen folgen. Nicht ohne Opfer.

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© Kristin Richter

Von Heike Sabel

Heidenau. Noch 19 Einwohner, und Heidenau knackt die magische Grenze. Dann leben in der Stadt 17 000 Menschen. Seit 2010 wächst die Zahl der Einwohner. Und die kommen natürlich nur, wenn sie auch eine Wohnung oder ein Haus finden. So wird fast jede Lücke bebaut. Auf der Pirnaer, Einstein-, Güterbahnhof- und Sporbitzer Straße entstanden bzw. entstehen zum Beispiel Häuser. Die Wohnungen in der einstigen Ruine am Platz der Freiheit sollen zum Jahresende bezugsfertig sein. Die städtische Wohnungsgesellschaft WVH hat auf der Ringstraße bereits gebaut – und will nun neue Wege gehen.

Breitscheidstraße: Garagen müssen weg

An der Breitscheidstraße hat die WVH Flächen gekauft, die Stadt will zwei weitere verkaufen. Auf 2,1 Hektar sollen mehrgeschossige Häuser sowie Einfamilien- und Doppelhäuser entstehen, die die Gesellschaft dann verkaufen will. Damit wird sie erstmals selbst zum Bauträger. Die Immobiliengesellschaft, die einen Teil der Grundstücke an die WVH verkaufte, hatte vor Jahren versucht, sie selbst zu verwerten. Damals war Heidenau vom jetzt eingetretenen Bauboom noch weit entfernt.

Zu dem Areal gehören auch die Fläche des vor Jahren schon abgerissenen Kindergartens – und ein umfangreicher Garagenkomplex. Dessen Nutzer müssen sich nach einer Alternative umsehen. „Die Garagen können sicher nicht bleiben, Mieter bekommen über kurz oder lang eine entsprechende Mitteilung“, sagte Bürgermeister Jürgen Opitz (CDU) auf Anfrage im Stadtrat.

Sporbitzer Straße: im zweiten Anlauf

Das zweite Gebiet, das die Stadt entwickeln will, erstreckt sich entlang der Sporbitzer Straße auf bisher landwirtschaftlich genutzter Fläche. Auch hier hatte der private Eigentümer mehrfach versucht, die Fläche städtebaulich zu entwickeln. Lange passten die Vorstellungen von Eigentümer und Stadt nicht zusammen, sagt die Verwaltung. Nun aber hat ein Eigentümer einen Immobilieninvestor und ein Architekturbüro einbezogen. Es wurden Varianten erstellt und geprüft, auch eine Abstimmung mit dem Landratsamt erfolgte. Nun soll aufgrund des „aktuell dringenden Wohnbedarfs“ Planrecht geschaffen werden. Erster Schritt ist der Bebauungsplan, der Grundlage für den Bauantrag ist. Insgesamt fünf sehr unterschiedlich große Flurstücke gehören zu den 2,5 Hektar, auf denen vor allem Einfamilienhäuser entstehen sollen. Bis dort und auf der Breitscheidstraße gebaut werden kann, wird einige Zeit vergehen. Der Stadtrat hat derweil fast jeden Monat über Grundstücksverkäufe und Bauanträge zu entscheiden. Die bisherigen Wohngebiete Friedens- und Sedlitzer Straße sind längst ausgelastet. Die Suche nach Lücken geht weiter – und wird schwieriger.