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Heide will beim Sachsenforst bleiben

Die Grünen und Linken im Landtag möchten die Verwaltung der Großschutzgebiete neu organisieren. Das wird in Königsbrück kritisiert.

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© Gernot Engler

Von Nicole Preuß

Königsbrücker Heide. Der Vorstoß der Linken und Grünen im Sächsischen Landtag kommt im Großschutzgebiet der Königsbrücker Heide nicht gut an. Die Landespolitiker haben einen Gesetzesentwurf vorgelegt, der die Verwaltung der großen Naturschutzgebiete im Freistaat neu organisieren will. Die Nationalparkregion Sächsische Schweiz, das Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft und eben auch die Naturschutzgebiete Königsbrücker Heide und Gohrischheide sollen demzufolge künftig vom Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie betreut werden. Bisher ist der Sachsenforst zuständig.

Die Naturschutzgebietsverwaltung der Königsbrücker Heide/Gohrischheide ist erstaunt über den Vorschlag. „Er entbehrt jeder Grundlage“, sagte der Chef der Verwaltung Dr. Jürgen Stein kürzlich am Rand einer Veranstaltung. „Es geht uns finanziell, technisch und personell mit Einschränkungen beim Sachsenforst so gut wie nirgends.“ Die Königsbrücker Heide habe als Naturschutzgebiet keine Möglichkeiten, wirtschaftlich zu arbeiten. „Die Planung, das Monitoring ist aber mit dem Sachsenforst alles in einem Haus. Das ermöglicht uns, schnell und flexibel zu arbeiten.“ Der Chef des Staatsbetriebs Sachsenforst, Prof. Dr. Hubert Braun, hatte sich zuvor ebenfalls verärgert gezeigt. „Wir sind stolz, dass wir die Juwelen der sächsischen Naturschutzgebiete betreuen können“, sagte er. Die Kosten für die Wildnisschule in Stenz hätte beispielsweise nie ein Finanzminister absegnen müssen, weil das Geld durch den Sachsenforst erwirtschaftet wurde.

Die Grünen und die Linken sehen in dem Modell allerdings Schwierigkeiten, weil der Sachsenforst sein Augenmerk auf wirtschaftliche Erträge lege und damit naturschutzfachliche Erkenntnisse auf der Strecke bleiben würden. Die CDU-Fraktion lehnt die Umstrukturierung ab und auch das Ministerium meldet Bedenken an.